(Highscore Music / Oomoxx)
Ich hätte nie gedacht, dass außer mir noch irgendjemand das Hörspiel "Als die Autos rückwärts fuhren" aus dem Jahr 1977 kennt. Nun erscheint es plötzlich und das Info sagt "Das Kult-Hörspiel wird nach 30 Jahren in der Originalfassung neu aufgelegt". Und das ist nicht übertrieben. Ob es allgeimein als Kult eingestuft wird, kann ich zwar nicht beurteilen, aber bei mir ist es definitiv Kult - und ich bin mit dem Benutzen des Wortes inzwischen sehr sehr sparsam. Es geht um einen Jungen unbekannten Alters, ich vermute mal so um die 10 Jahre, der nur "Lass das Pinökel" genannt wird, weil er immer so viel Quatsch macht und alle immer nur "Lass das" zu ihm sagen. So war das auch das erste, was der Junge als Baby sagen konnte. Erzählt werden 3-4 kleine Episoden aus seinem Leben, wobei die Geschichte, als die Autos rückwärts fuhren sicherlich die bekannteste ist. Denn wie "Lass das Pinökel" mit einer kleinen, unbedachten und eigentlich harmlosen Aktion die Ottostraße in einen riesigen Schrottplatz verwandelt, ist genial. Noch mehr hat es mir aber die Geschichte mit der verschwundenen Treppe angetan. Die ist wirklich lustig, vor allem, weil hier mehr auf Dialoge anstatt auf "Lass das Pinökel" als Erzähler gesetzt wird. Die Musik, die auch viel zum Charme des Hörspiels beiträgt, kommt von Carola Kretschmer, die Gitarristin im Panikorchester von Udo Lindenberg war und damals noch unter dem Namen Thomas Kretschmer ein Mann war. Autor des Ganzen ist Multitalent Henning Venske, jederman kennt ihn als Schauspieler, doch er führt auch Regie, ist Moderator und Autor für Fernsehen und Rundfunk. Mit "Als die Autos rückwärts fuhren" konnte er - vollkommen zu Recht - den deutschen Schallplattenpreis für sich verbuchen. (Haiko Herden)
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