(Heyne, ISBN 3-453-30492-6)
Weit in der Zukunft, zumindest weit von 1963, dem Erscheinungsjahr des Buches, entfernt, sind die Autobahnen breiter geworden. 8 Kilometer breit. Warum? Weil die Autos so schnell geworden sind. Mittlerweile fahren sie 800 km/h, die Industrie feilt aber bereits an Autos, die 1.400 km/h fahren. Da hat sich auch die Arbeit der Autobahnpolizei massig geändert. Es gibt eine Extrapolizeispur, auf der fahren die perfekt ausgerüsteten Streifenwagen (mit Feuerlöschgerät, Lazarett, Schlafkabinen, Küche, Zelle und mehr). Wir begleiten eine dreiköpfige Mannschaft bei ihrer Arbeit, es gibt Unfälle, wo Erstversorgung gemacht werden muss, rücksichtslose Raser werden geborgen und und und. Und bei der Arbeit kommen sich Ben und Kelly näher, werden gar ein Paar. Dann wird Ben auserkoren, den neuen Streifenwagen, der 2.500 km/h fährt, zu testen und Fahrer darauf auszubilden…
Wie bitte? Man hat keine Geschichte aus der doch recht langen Einführung herauslesen können? Stimmt, die gibt es irgendwie auch nicht. Die Arbeit des Teams wird hier in kurzen Episoden angerissen, dann wird im Eiltempo die Arbeit mit dem Prototypen durchgekaut. Alles aber leider reichlich unzufriedenstellend, über etwa 120 Seiten werden die Einsätze des Teams beschrieben, aber alles recht kurz und oberflächlich. Dann geht es auf den letzten 30 Seiten um die Tests, aber auch das bleibt oberflächlich. Am oberflächlichsten allerdings ist die Charakterbeschreibung. Die Hauptfiguren Ben und Kelly bleiben nur angerissen und man kann sich nicht mit ihnen identifizieren. Was das Buch trotzdem einigermaßen interessant macht, ist natürlich das Erscheinungsjahr. In 1963 waren die Vorstellungen der Zukunft noch recht speziell, viele Dinge allerdings wirken trotz allem nicht veraltet. Am besten aber ist der reißerische Spruch auf der Front: „Ein Roman aus dem Jahr 2000“. Was bleibt also abschließend zu sagen? Hauptsächlich aus Nostalgikgründen goutierbar. (Haiko Herden)
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