Ein uralter Parasit nistet sich in die junge Yanka ein, die als Assistentin eines Dompteurs im Zirkus arbeitet. Da sie das Zirkusleben sowieso anödet, macht sie sich auf und davon. In ihr wächst jedoch nicht ein süßes Baby heran, sondern ein Wesen, das neu geboren werden möchte, um dann in sein Urelement, das Wasser, zurück zu kehren und die Evolution neu zu durchlaufen. Zum Wachsen braucht der Parasit menschliches Blut und er zwingt Yanka, immer wieder Menschen zu töten und deren Blut zu trinken, obwohl sie sich wehrt...
„Baby Blood“ ist ein sehr ungewöhnlicher Film, obwohl die Story sicherlich nicht viel Unbekanntes bietet. Ein Splatterfilm aus Frankreich jedoch ist durchaus ungewöhnlich und da ich französische Filme grundsätzlich ganz gerne mag, war ich hier sehr gespannt. Regisseur Alain Robak hat es geschafft, einen sehr blutigen Horrorfilm mit schwarzem Humor und typisch französischer Atmosphäre zu drehen. Ungewöhnlich ist schon der Ansatz, dass es nur eine Hauptperson gibt, so sind die Anforderungen an Darstellerin Emmanuelle Escourrou recht hoch, da sie in jeder Szene vorkommt. Das meistert die junge Französin jedoch hervorragend, und auch, wenn ich sie nicht mit Beatrice Dalle vergleichen möchte, wie Christian Kessler es in einem Essay zum Film im beiliegenden Booklet tut, so hat sie doch eine sehr intensive Ausstrahlung und ein etwas geheimnisvolles Aussehen. Sie ist keine klassische Schönheit, besitzt aber etwas durchaus Bemerkenswertes und ich würde gerne mehr von ihr sehen. Den Film selbst würde ich als Mixtur aus „Elmer“, „Basket Case“ und „Betty Blue“ bezeichnen, wobei das natürlich nicht voll und ganz zutreffend ist, aber als Anhaltspunkt dienen kann. Kurz gesagt, einigermaßen intelligente, blutige Horrorunterhaltung, was will man mehr?
Die Ausstattung dieser DVD von Dragon ist wirklich schön. Die Scheibe kommt im Digipak, das in einem edel gestalteten Schuber steckt. Das Bild wurde extra neu abgetastet und digital überarbeitet, so dass es daran wenig auszusetzen gibt. Auch am Ton, den man in Deutsch, Französisch und Englisch genießen kann, gibt es nichts zu mäkeln, auch, wenn es nur Stereo ist (in Deutsch allerdings Dolby Digital 5.1). Untertitel kann man in deutscher Sprache zuschalten, wenn man möchte. Das Bonusmaterial ist nicht besonders umfangreich, dafür aber sehr interessant. Es gibt den deutschen Trailer und dazu noch den original französischen, der völlig anders geschnitten ist, weiterhin gibt es Filmographien zum Regisseur und zur Hauptdarstellerin und ein langes, deutsch synchronisiertes Interview mit Alain Robak, der sehr sympathisch rüberkommt. Der Höhepunkt ist aber der Kurzfilm „Corridor“, ebenfalls von Alain Robak, der extrem schwarzhumorig rüberkommt und jedem Horrorfan gefallen dürfte. Alleine deswegen sollte man die DVD schon besitzen. (A.P.)
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