Leo hat aus seinem Leben nichts gemacht. Er hat einen beschissenen Job, bei dem er nichts verdient und wohnt mit seiner Freundin Louise in eine heruntergekommenen engen Wohnung. Seine Freizeit verbringt er mit seinen Freunden, dem Videothekenbesitzer Kitjo und dessen Angestellten Lenny mit dem Gucken von Retro-Horror- und Actionfilmen. Lenny ist ein Filmfreak, doch das ist auch schon das einzige, was ihn mit seiner Außenwelt verbindet. Er ist zwar verliebt in Lea, die in einem Imbiss arbeitet, doch kann er sich nicht so richtig mit ihr unterhalten. Dann ist Louise schwanger. Nach mehreren Abtreibungen will sie nun das Kind bekommen, was Leo überhaupt nicht passt. Ihr Verhältnis wird immer schlechter, bis er sie im Affekt wäre eines Streites verprügelt. Als sie daraufhin das Kind verliert, bekommt Leo Schwierigkeiten mit Louis, dem Brude von Louise. Der ist Türsteher und entsprechend wenig kompromissbereit...
Viele Filme aus Dänemark schwappen komischerweise nicht nach Deutschland rüber, obwohl das Land eigentlich gar nicht so weit entfernt liegt, genau genommen grenzt es sogar an Deutschland. Der Film besticht durch seinen tristen Look und seinen Kulissen, alleine schon die extrem enge Wohnung von Leo und Louise oder die Videothek, die nur aus schmalen Gängen besteht, sind ein Hingucker. Darüber hinaus sind die Dialoge dann entsprechend auch Hinhörer, speziell wenn sich Lenny über Filme unterhält, oder wenn er versucht, mit Lea zu kommunizieren, das sind wahre Highlights. Einerseits komisch, andererseits aber auch schon wieder traurig. Weiterhin ist noch die Gewalt erwähnenswert. Es ist kein Splatter, nicht sehr grafisch, aber in der Tristesse der Umgebung und der "Charaktere am Abgrund"-Situation schon erschreckend. Insgesamt gesehen ist "BLEEDER" kein "Hipp Hipp Hurra auf das Leben", aber sehr sehr sehenswert. (Haiko Herden)
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