// KODIERUNG DEFINIEREN Läufige Leinwand, Die - Christian Keßler (Buch)

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Läufige Leinwand, Die - Christian Keßler (Buch)

(BRD 2011)

Originaltitel: Läufige Leinwand, Die
Alternativtitel:
Regie:
Christian Keßler
Darsteller/Sprecher: ,
Genre: - Erotik - Buch




Martin Schmitz Verlag - ISBN 978-3-927795-56-3

Dieses Buch war schon seit Jahren angekündigt, 2011 ist es endlich erschienen. Wer die Schreibe von Christian Keßler, einem wirklich arrivierten Filmfachmann und sehr sympathischen Kerl, kennt, zum Beispiel durch seine Filmbücher „Das Wilde Auge“ (über den frühen italienischen Horrorfilm) und „Willkommen in der Hölle“ (über den Italo-Western) oder seine inzwischen jahrzehntelange Arbeit für das Splatting Image-Magazin, weiß, dass er hier kompetente und gleichzeitig unterhaltsam lesbare Informationen zum Thema Film bekommt.

In diesem Buch geht es nun um das Thema „Der amerikanische Pornofilm der 70er und 80er Jahre“, wobei die 80er Jahre nur mit einigen wirklich wichtigen Werken angerissen werden und der Schwerpunkt auf dem Jahrzehnt der Schlaghosen und Schnauzbärte liegt.

Aber warum dieses Thema, das ja doch den meisten Leuten etwas anrüchig erscheint und eigentlich in der Öffentlichkeit nichts zu suchen hat? Dazu fällt mir die Situation ein, als ich mit zwei Arbeitskolleginnen über „anspruchsvolle Pornofilme“ gesprochen haben und diese meinten, die gäbe es nicht. Auf meine Frage, wann sie denn das letzte Mal einen Porno gesehen hätten antworteten sie doch glatt „noch nie“. Zeigt gut die Kompetenz der beiden und die Vorurteile, die immer noch herrschen. Von der Doppelmoral mal ganz abgesehen, denn zumindest bei einer der Kolleginnen bin ich mir sicher, dass sie mich angelogen hat.

Keßler ist ein Fan der alten Filmkunst der 60er und 70er Jahre und setzt sich dabei keine Genre-Grenzen. In jedem Genre gibt es viele schlechte Filme, aber eben auch ein paar gute und vor allem in den 70er Jahren arbeiteten in der Pornobranche viele gute Filmemacher, die teilweise später große Karrieren gemacht haben. Es wurde Wert auf einigermaßen intelligente Drehbücher gelegt und es wurde qualitativ hochwertig auf Filmmaterial gedreht. Dass trotzdem die meisten Produktionen miese kleine Machwerke sind, ist keine Frage, aber es sind eben auch ein paar interessante Werke herausgekommen, die unter anderem aus filmhistorischer Sicht guckenswert sind. Dabei muss einem natürlich immer klar sein, dass es immer noch in erster Linie um die Triebbefriedigung durch das Zeigen von explizitem Sex geht. Dabei ist vieles aus heutiger Sicht eher harmlos und oft sogar unfreiwillig komisch, aber gerade das macht die Filme interessant.

Chronologisch von 1971 bis 1985 legt Kessler eine sehr subjektive Auswahl seiner liebsten oder als wichtig erachteten Filme vor, die er mit Inhaltsangabe, Hintergrundfakten und seiner persönlichen Bewertung vorstellt. Oft wird auch das dazugehörige Filmplakat abgebildet. Dabei bleibt der Autor weitgehend sachlich, obwohl er eine wenig wissenschaftliche, sondern sehr unterhaltsame Sprache nutzt. Dabei wird es schon explizit, aber nie plump und peinlich, so dass nicht nur Porno-Liebhaber das Buch lesen können, sondern eben jedermann und –frau, ohne rot zu werden. Ich bin kein besonderer Kenner der Materie, genau genommen kenne ich nur einzelne Filme und ein paar Titel, aber einiges macht doch Appetit auf mehr.

Eine vollständige Filmographie des Genres gibt es nicht, das wäre wohl auch gar nicht möglich, aber Titel wie „Behind The Green Door“, „Through The Looking Glass“, „New Wave Hookers“ oder „The Devil In Miss Jones“ hat zumindest fast jeder schon mal gehört. Bezeichnend ist, dass Keßler gerade den wohl bekanntesten Pornofilm überhaupt, „Deep Throat“, außen vor lässt, was die subjektive Auswahl deutlich macht.

Ergänzt werden die zahlreichen Filmbeschreibungen durch ein Vorwort von Bela B. Felsenheimer (Die Ärzte), eine kurze Einführung (sic!) in das Thema des Buches, eine Abriss über die historischen Grundlagen und insgesamt elf spannende Interviews mit Machern und Darstellern der damaligen Zeit. Natürlich gibt es auch noch einen Personen- und einen Filmindex am Ende des Buches.

Der Inhalt stimmt, die Form stimmt, was gibt es also an diesem Buch zu bemängeln? Nichts! „Die Läufige Leinwand“ ist ein mehr als unterhaltsamer und niemals billig-spannerhafter Überblick über eine Filmgattung, die allgemein als schmutzig angesehen wird, aber doch unglaublichen Einfluss auf unsere heutige Kultur hatte und hat. Als Einstieg ins Thema ist das Werk hervorragend geeignet. Und man kann es ungeniert auch in der U-Bahn lesen, denn explizites wird nicht gezeigt, was auch gar nicht nötig ist. (A.P.)



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