Völlig überraschend wird die Erde von Außerirdischen angegriffen. In Los Angeles tobt die Schlacht und die Stadt wird evakuiert. Vor der Bombadierung von Santa Monica, um einen Brückenkopf der Aggressoren zu vernichten, wird eine kleine US-Marines-Einheit losgeschickt, um noch einige Zivilisten aus einer Polizeistation zu retten. Schnell gerät die Gruppe in mörderische Kämpfe und versucht sich zu einem Evakuierungspunkt durchzuschlagen…
„Word Invasion: Battle Los Angeles“ ist mal wieder Hurra-Patriotismus der USA vom widerlichsten. Was „Armageddon“ oder „Independence Day“ oder aktuell „Battleship“ hinbekommen haben, toppt dieser Film allemal locker und sicher hat die US Navy wieder einmal großzügig Unterstützung geleistet, um im heroischen Licht dazustehen Allerdings gibt der Film auch gar nicht vor, was anderes zu sein und so sollte jeder wissen, auf was er sich einlässt: knapp zwei Stunden purer, heldenhafter Amerikanismus.
Das jedoch mit großartigen Special Effects, einer zwar nicht neuen, aber recht straight und unpeinlich erzählten Geschichte und zum Glück ohne überflüssige Love Story. Die Figuren werden nicht tiefer charakterisiert, allerdings ist keine unsympathische Figur dabei. Alle sind am Ende Helden und haben ihren Teil zur erfolgreichen Aktion beigetragen. Die Kampfszenen sind toll choreographiert und recht glaubwürdig, hin und wieder wird auch mal jemand verletzt, getötet oder opfert sich heldenhaft für die anderen. Besonders realistisch blutig wird es dabei aber nicht, ehrenvolle Soldaten und realistischer Krieg passen eben im amerikanischen Kino nicht zusammen. Dass es in Afghanistan, Irak oder sonst wo auf der Welt weitaus dreckiger zugeht, will man eben nicht zeigen, um nicht potenzielle Bewerber abzuschrecken.
Wenn man mal die ganzen pathetischen und eben glatten Momente übersieht, kann man sich an einem bombastischen Special Effects-Werk erfreuen, das keinerlei Längen aufweist und ganz gut unterhält, wenn man so etwas mag. Dass die Invasoren Außerirdische sind, soll wohl hauptsächlich die Science Fiction-Fans zusätzlich ins Kino locken, denn letztlich handelt es sich um einen reinen Kriegsfilm, bei dem der Gegner eigentlich egal ist. Alle anderen Zutaten entsprechen dem Standard, der verbitterte Soldat, der den Dienst quittieren will, weil er in einem Einsatz Soldaten verloren hat, nun aber über sich hinauswächst, der unerfahrene Anführer, der die richtige Entscheidung trifft und ale rettet, der Familienvater, der sich für seinen Sohn opfert, die toughe Soldatin und und und…alles ist dabei. Dass der Film dabei dennoch recht unpeinlich geworden ist, ist schon überraschend, auch wenn das Pathos in den letzten 20 Minuten extrem ausgewalzt wird, bis hin zu Aufnahmen der siegreichen Marines im Gegenlicht.
Die Besetzung ist solide, aber nicht besonders prominent, am bekanntesten sind sicher Aaron Eckhart und Michelle Rodriguez, die mal wieder sehr typisch besetzt ist, aber wie immer ein ganz gutes Bild abgibt. Dass sie aber mehr kann, als nur die toughe Soldatin zu mimen („Avatar“, „Resident Evil“), hat sie spätestens in „Machete“ bewiesen.
Dass der Film nichts Neues bietet, ist also klar, die Vorbilder dürften bei „Black Hawk Down“, „Independence Day“, „Starship Troopers“, „Aliens“, „Die Klapperschlange“ und vielen weiteren Klassikern zu suchen sein. Von der Optik erinnert es hier und da auch an „District 9“. Die Schauwerte sind also groß und ab und zu reicht das ja mal aus und man nimmt auch einen US-Militär-Werbefilm dafür in Kauf. Also, unbedingt Gehirn ausschalten!
Die Deutsche Blu Ray ist bei Sony erschienen und liefert natürlich fantastische Bildqualität und einwandfreien Ton in Deutsch und Englisch ab. Beide Sprachen gibt es auch als Untertitel, dazu noch Türkisch. Als Bonus gibt einige Featurettes und eine Bild-im-Bild-Funktion während des Films. (A.P.)
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