DreamLand-Grusel – Episodenführer Folge 11-20(BRD ab2011)Originaltitel: DreamLand-Grusel – Episodenführer Folge 11-20 Alternativtitel: Regie: Thomas Birker Darsteller/Sprecher: Christian Rode, Gabriele Wienand, Lutz Mackensy, Katja Brügger, Christian Stark, Stephan Chrzescinski, Michael von Rospatt, Daniel Welbat, Tilo Schmitz, Erik Albrodt, Torsten Sense, Tom Steinbrecher, Joschi Hajek, Claudio Hank Vorlauf, Alex Streb, Thomas Birker, Peter Lakenmacher, Vanessa Petruo, Björn Schwenzer, Bert Stevens, Detlef Tams, Gordon Piedesack, Miriam Roemheld, Matthias Brinck, Marc Andre Pippinger, Jörg Schuler, Katharina von Daake, Genre: - Horror/Splatter/Mystery - Horspiel/Hörbuch
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DreamLand-Grusel – Episodenführer Folge 11-20
Folge 11 – DIE TOTENPATROUILLE – CD – 2011 – DreamLand Productions – ISBN 978-3-939066-60-6
In einer kleinen Stadt in den USA beschäftigt sich die Polizei mit einer seltsamen Mordserie. Obwohl die Opfer offensichtlich erschossen wurden, sind keine Projektile in den Leichen zu finden. Als Sheriff Diana Barrin nicht mehr weiter weiß, nimmt sie mit dem FBI Kontakt auf. Chuck Jaeger, ein mit persönlichen Problemen belasteter Fachmann für mysteriöse Fälle, reist an und stößt schon bald auf die schreckliche Wahrheit aus ferner Vergangenheit…
War die Reihe „DreamLand-Grusel“ bisher eine Art legitimer Nachfolger der alten Europa-Grusel-Serie aus den frühen 80er Jahren, so versucht man in diese Folge ein paar neue, beziehungsweise zusätzliche Elemente mit hineinzubringen. Klar, die grundsätzliche Machart ist immer noch stark an die Neon-Grusler angelehnt, vor allem auch durch die sehr ähnliche Musik und die Art, wie Geräusche eingesetzt werden. Zusätzlich gibt es aber auch Einflüsse von modernen Krimi/Thriller-Serien wie „CSI“ oder „Criminal Minds“ und eine ordentliche Portion Mystery im Stile von „Akte X“. Das funktioniert insgesamt ganz gut, wobei natürlich klar sein sollte, dass es sich auch weiterhin um eine ziemlich trashige Angelegenheit handelt. Immerhin ist der Auslöser für die unheimlichen Ereignisse recht überraschend und so nicht vorhersehbar, auch, wenn die Idee nicht neu ist.
Wie gewohnt ist die Mischung aus bekannten Sprechern und relativ unbekannten Leuten recht gelungen und echte Ausfälle gibt es nicht zu vermeldeten, auch wenn natürlich kaum jemand an einen Christian Rode als Erzähler herankommt. Die Musik lässt nostalgische Gefühle an alte Hörspielzeiten aufkommen und so geht auch dieses Hörspiel aus dem Hause DreamLand mal wieder als gute Geister-Hörspiel-Unterhaltung durch.
Vorlage: Alec Roberts
Folge 12 – KAP DER BLUTIGEN NÄCHTE – CD – 2012 – DreamLand Productions – ISBN 978-3-939066-61-3
Anfang des 20. Jahrhunderts locken Strandpiraten in Portugal bei Sturm Schiffe durch falsche Leuchtfeuer auf gefährliche Klippen, um diese auszurauben. Als die Piraten das Schiff „Europa“ auf die Klippen locken, ahnen sie nicht, dass sie damit etwas Böses entfesselt haben, das ihnen von nun an nach dem Leben trachtet.
Nach rund 30 Jahren hat DreamLand Productions eine Fortsetzung zum Hörspiel „Gräfin Dracula – Tochter Des Bösen“ aus der H.G.Francis-Gruselserie von Europa produziert. Geschrieben wurde die Geschichte von John Baker, inwiefern H.G. Francis vor seinem Tod 2011 noch an der Story mitgearbeitet hat, weiß ich nicht, in jedem Fall ist dieses Hörspiel eine schöne Erinnerung an den Großmeister des (nicht nur) Grusel-Hörspiels. Dem wird auch im Booklet und auf der CD selber Tribut gezollt.
An DreamLand Productions mag ich, dass hier immer deutlich wird, dass Fans am Werke sind, ohne, dass man Angst haben muss, hier amateurhafte Hörspiele geboten zu bekommen. In der Sprecherliste sind Stars wie der unvergleichliche Christian Rode, sowie Lutz Mackensy, Katja Brügegr oder Tilo Schmitz, aber auch talentierte Amateure in kleineren Rollen. Dazu sehr gute – angenehm altmodische – Soundeffekte und die Musik von Tom Steinbrecher und Andreas Max, die sich stilistisch an die guten alten Carsten Bohn-Stücke anlehnt. Der Meister selbst hat für die Serie ja auch die Titelmelodie beigesteuert, die eine Variation der alten Europa-Serien Titelmusik ist.
Die Story ist ein solides Prequel und basiert auf den Informationen, die man schon in „Gräfin Dracula – Tochter Des Bösen“ erhalten hat. Tatsächlich hat man den Ton der Vorlage so gut getroffen, dass man problemlos beide Hörspiele hintereinander hören kann, ohne einen größeren Bruch wahrzunehmen. Mit Genehmigung von Europa durfte sogar ein kurzer Ausschnitt aus dem Original verwendet werden. Auch beim Cover hat man sich gelungen am Original orientiert. Interessant ist, dass in einer Szene ein Tagebucheintrag vorkommt, der sehr stark an eine ähnliche Stelle aus „Dracula“ erinnert, in der der König der Vampire auf dem Schiff Demeter nach England kommt. Dass hier das Schiff „Europa“ heißt, ist sicher auch kein Zufall, sondern eine kleine Hommage an das große Label.
„Kap Der Blutigen Nächste“ ist nebenbei bemerkt nicht das erste Hörspiel, das sich direkt auf die alte Gruselserie bezieht. Bei DreamLand-Grusel erschien beispielsweise mit „Wolfsnächte“ eine Fortsetzung zu „Die Tödliche Begegnung mit Dem Werwolf“, bei Faith van Helsing“ wurde Bezug auf „Dem Monster Auf Der Blutigen Spur“ genommen und einige andere Gruselhörspiele hatten beispielsweise Figurenkonstellationen, die an das Paar Tom und Eireen Fox erinnerte, die in mehreren Folgen auftauchten. So wird deutlich, welchen Einfluss die damalige Reihe tatsächlich hatte.
Nicht ganz so gelungen ist der Titel „Kap Der Blutigen Nächte“, der so einfach nicht richtig Sinn ergibt, aber da kann man drüber hinwegsehen. Das Hörspiel ist trotzdem eine mehr als liebevolle und liebenswerte Hommage an die Hörspielserie, die wohl mehr als jede andere Anfang der 80er Jahre unzählige Kinder – heute Erwachsene – zu lebenslangen Hörspielfans gemacht hat.
Vorlage: John Baker (basierend auf einer Idee von H.G. Francis)
Buch: John Baker, Alec Roberts (A.P.)
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