(Septime-Verlag)
Shigeharu Aoyama ist 42 Jahre und seine Frau ist vor sieben Jahren gestorben. Er hat außerdem noch einen kleinen Sohn. Nun möchte er wieder in einer Beziehung leben, weiß aber nicht so genau, wie er jemanden kennenlernen soll. Sein ehemaliger Geschäftspartner aus der Filmbranche und Freund kommt auf die Idee, ein Casting für einen Film zu veranstalten, der dann aber nicht gedreht wird, eben nur als Vorwand, dass Aoyama Frauen kennenlernen kann. Sie lassen dafür sogar ein Drehbuch entwerfen, damit es möglichst echt wirkt. Unter den Hunderten von Bewerbungen sticht für Aoyama besonders die von Asami Yamaski heraus und er verliebt sich augenblicklich in sie. Dies verfestigt sich noch, als er sie beim Casting in natura erlebt. Sein Freund hingegen hat ein ungutes Gefühl bei ihr. Nach zwei Treffen mit Asami ist er über beide Ohren verknallt, obwohl er ihr bisher weder das mit dem Castingtrick erzählt hat, noch dass er einen Sohn hat. Und auch weitere etwas merkwürdige Dinge übersieht er vor lauter Begeisterung. Dann verabreden sie sich in einem Hotel, und am nächsten Morgen wacht Aoyama auf und kann sich an nichts mehr erinnern, Asami ist weg. Er beginnt nach ihr zu suchen, und eines Tages steht sie bei ihm in der Wohnung...
Dies ist ein Roman von Ryu Murakami, der 1997 in Japan erschienen ist (also der Roman). Ryu Murakami ist ein bekannter Autor, aber auch ein Filmemacher, der die Popkultur in Japan sehr geprägt hat und sogar Japans bekanntesten Autor Haruki Murakami inspiriert hat. "DAS CASTING" beginnt als Liebesgeschichte, bei der ein einsamer Mann sich wieder eine Partnerin wünscht und mittels eines etwas gemeinen Spiels dann seine große Liebe findet. Und dann endet dieses Glück in einem äußerst blutigen und fiesen Horrorfinale. Das Buch ist nicht sehr lang, gut geschrieben und zügig zu lesen, so interessant, dass man es kaum zur Seite legen kann. 1999 wurde die Geschichte übrigens unter dem Titel "AUDITION" von Takashi Miike verfilmt. (Haiko Herden)
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