 Der Pilot Rayford Steele hat sich mit seiner Frau verkracht, weil sie zum christlichen Glauben gefunden hat und diesen für seinen Geschmack etwas zu sehr auslebt. Ihre Aussagen zum baldigen Ende der Welt nerven ihn ziemlich, sodass er schon bald eine Affäre mit einer Stewardess hat. Als er gerade von New York nach London ist, ruckelt die Welt plötzlich und etliche Menschen sind verschwunden. So auch Steeles Co-Pilot. Nun müssen er und seine Affäre zusehen, die Maschine heil zu landen und die Panik unter den Passagieren so gering wie möglich zu halten. Ersteres ist gar nicht so einfach, denn niemand antwortet auf seine SOS-Funksprüche. Kein Wunder, denn auf der Erde ist das Gleiche passiert, etliche Menschen sind verschwunden, Flugzeuge stürzen ab, Autos rasen führerlos umher, Panik breitet sich aus, Plünderungen und alles, was dazugehört...
Die Geschichte folgt nicht nur dem Piloten Steele, sondern auch dem Mädchen Chloe, Steeles Tochter, die zur Zeit des Verschwindens in einem Einkaufszentrum ist. Der Film macht gar keinen Hehl daraus, warum das so ist, das wird in den ersten Minuten schon erklärt: Es geht um die so genannte "Entrückung", wenn alle Menschen, die von Sünde frei sind, ihr Endziel erreichen und in den Himmel fahren, während die Sünder auf der Erde bleiben und sich gegenseitig die Kehle durchschneiden. Für sieben Jahre, dann sind sowieso alle tot und die Gottesgläubigen können auf der Erde fortan wieder im Paradies leben. Das ist ein Teil des "Dispensationalismus", einer radikalten Bibelauslegung, die jede Zeile dieses Buches als "irrtumsfrei" bezeichnet. Entsprechend ist dieser Film auch, brutales Christentum mit der Moralkeule. Die Geschichte hier im Film basiert übrigens auf Büchern, die ich hier ganz gewiss nicht nennen werde.
Dass es Christen gibt, die an diese radikale Richtung glauben, ist schlimm genaug. Fast das Schlimmste daran ist aber, dass Nicolas Cage hier mitspielt. Der Arme muss so dermaßen unter Geldnot gelitten haben, denn im Grunde kann kein klar denkender Mensch das hier unterstützen. Im Bonusmaterial erzählt er das allgemeinste Blabla, sodass man nur zwei Dinge denken kann: Entweder wurde er mit irgendwas gezwungen, hier mitzuspielen (ja klar, das Geld) oder er hat einfach nicht kapiert, um was es hier geht. Man muss sich ja nur mal vorstellen: Diese Christen stellen sich moralisch über alle anderen Menschen. Dabei können sie sündigen soviel sie wollen, sie können sich ja mit einer Beichte immer wieder schnell reinwaschen. Gläubige anderer Glaubensrichtungen und Atheisten sind von vornherein verachtenswert, alle in diesem Topf müssen vernichtet werden, wobei es egal ist, wie gut oder schlecht sie sind. Und wobei es egal ist, ob man eigene Familienmitglieder, Freunde und mehr dabei verliert oder nicht. Bei Kindern hatte man beim Ausdenken dieses Quatsches aber offenbar ein schlechtes Gewissen bekommen und behauptet, dass Kinder ja rein im Herzen seien und deshalb mit in den Himmel fahren. Jetzt mal ganz im Ernst: Man nehme mal an, es gäbe diesen Gott. Ist er dann wirklich so ein armes Würstchen, dass er alle, die nicht an ihn glauben, zerstören will? Ich halte das eher für ziemlich armselig. Ein übermächtige "Wesen" sollte mit so etwas wohl psychisch klarkommen.
Mal von dem ganzen Kram abgesehen, filmisch gesehen ist das Ganze extrem gemischt. Ein paar Panikszenen gehen in Ordnung, ansonsten billige Apokalypse, schlechtes Timing und der wahrscheinlich dödeligste Soundtrack der Filmgeschichte plus schwurbeligem Christenpop, der vom Glauben handelt, unterschwellig aber Hass predigt. Entweder ist man Freund dieses "Dispensationalismus" und guckt sich diesen Film an, oder man will einfach nur mal was so richtig Schlechtes sehen und sich daran - über den Dingen stehend - erfreuen. (Haiko Herden)
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