American Primevil (Mini-Serie)(USA 2025)Originaltitel: American Primevil (Mini Series) Alternativtitel: Regie: Peter Berg Darsteller/Sprecher: Taylor Kitsch, Betty Gilpin, Dane DeHaan, Saura Lightfoot-Leon, Derek Hinkey, Joe Tippett, Jai Courtney, Preston Mota, Shawnee Pourier, Shea Whigham, Kyle Davis, Genre: - TV-Serie - Western
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Im Jahr 1857, mitten im wilden Westen Amerikas, dreht sich alles um den Überlebenskampf in einer Welt, die von Konflikten zwischen Mormonen, Soldaten und indigenen Stämmen geprägt ist. Die Geschichte folgt Sara und ihrem Sohn Devin, die auf der Flucht vor einem unbeständigen Land sind und sich einer Gruppe von Mormonen anschließen. Doch das Leben im Westen ist alles andere als einfach – nach einem dramatischen Massaker sind sie auf der Suche nach Sicherheit und einem Ziel, das sie nie zu erreichen scheinen. Parallel dazu kämpfen andere Figuren wie Jacob und Isaac in einer rauen Welt, die es niemandem leichtmacht.
"AMERICAN PRIMEVIL" ist eine Miniserie, die mit dem realen Mountain-Meadows-Massaker, bei dem mormonische Milizen mit verbündeten Indigenen der Paiute etwa 120 Migranten töteten, beginnt. Die Inszenierung ist karg und dreckig, das Bild passt sich perfekt in das Setting ein – nichts ist hier schön, nichts ist romantisch. Der wilde Westen wird weniger als Land der Chancen, sondern mehr als ein Sumpf aus Konflikten und Gewalt dargestellt, der einen bis zum letzten Tropfen Hoffnung aussaugt. Regisseur Peter Berg zieht hier alle Register – das Resultat ist eine Serie, die visuell beeindruckt, aber auch mal ein bisschen an den Nerven zerren kann. Denn wer einen entspannten Western mit langen Landschaftsaufnahmen erwartet, der könnte schnell den Eindruck gewinnen, dass "AMERICAN PRIMEVIL" eher wie ein verzweifelter Actionfilm im historischen Gewand wirkt. Der hohe Erzähl- und Schnitt-Tempo lässt wenig Raum zum Durchatmen. Allerdings wird es von Moment zu Moment klar: "AMERICAN PRIMEVIL" will nicht nur ein weiteres Stück Westerngeschichte erzählen, sondern will zeigen, wie düster und chaotisch die Vergangenheit wirklich war.
Die Schauspieler machen ihren Job gut, besonders Betty Gilpin überzeugt als starke Frau in einer Welt, die sich nicht für Schwächen interessiert. Und auch Taylor Kitsch bringt genug Rohheit und Intensität mit, um als zäher Überlebenskünstler zu glänzen. Die Dialoge wirken manchmal etwas zu modern und lassen historische Genauigkeit etwas vermissen.
Das ist eine Serie, wie sie Donald Trump und seine Republikaner-Speichellecker vermutlich am liebsten tilgen würden, weil sie nicht in ihre blütenweiße Amerika-Geschichte passt. (Haiko Herden)
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