Dr. Kira Foster betritt voller Enthusiasmus die Internationale Raumstation (ISS), bereit, ihre Forschungen in der Schwerelosigkeit voranzutreiben. An Bord trifft sie auf eine multinationale Crew: die US-Astronauten Gordon Barrett und Christian Campbell sowie die russischen Kosmonauten Alexey Pulov, Nicholai Pulov und Weronika Vetrov. Der Alltag in der engen Station erfordert Zusammenarbeit und gegenseitiges Vertrauen, während die Erde weit unter ihnen scheinbar in Frieden ruht. Doch dieser Schein trügt: Plötzlich beobachten sie von ihrem Orbit aus, wie auf der Erde nukleare Explosionen ganze Landstriche verwüsten. Die Regierungen der USA und Russlands befinden sich im Krieg, und beide Seiten übermitteln ihren jeweiligen Besatzungsmitgliedern an Bord der ISS den Befehl, die Kontrolle über die Station um jeden Preis zu übernehmen. Misstrauen und Spannungen eskalieren, während die Crewmitglieder zwischen Loyalität zu ihren Nationen und dem gemeinsamen Überlebenswillen hin- und hergerissen sind...
Regisseurin Gabriela Cowperthwaite, bekannt für ihre Dokumentation "BLACKFISH", wagt sich mit "I.S.S." in die Weiten des Weltraums und schafft es, die klaustrophobische Enge der Raumstation einzufangen. Die Dynamik zwischen den Darstellern, insbesondere zwischen DeBose und Messina, trägt auf gute und solide Weise dazu bei, die wachsende Paranoia und die moralischen Fragen glaubwürdig darzustellen. Die Kameraarbeit von Nick Remy Matthews fängt die Schwerelosigkeit und die technischen Details der ISS realistisch ein, während Anne Nikitins Score die Spannung großartig untermalt. Gut, die Handlung ist sicherlich ziemlich vorhersehbar und die begrenzten finanziellen Mittel machen sich teilweise auch bemerkbar, doch insgesamt gelingt es dem Film, eine nett beklemmende Atmosphäre zu erzeugen. Besonders die Darstellung der nuklearen Verwüstung der Erde aus der Perspektive des Alls hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Letztendlich zwar hauptsächlich eine Art Kammerspiel, aber trotzdem durchaus nett anzuschauen. (Haiko Herden)
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