 Einige Jahre nach den Ereignissen von "THE WALKING DEAD" ist Maggie Greene wieder einmal auf einer persönlichen Mission unterwegs – diesmal geht es um ihren entführten Sohn Hershel. Die Spur führt nach Manhattan, das seit Jahren vom Rest der Welt abgeschnitten ist. Dort regiert nicht etwa das Chaos, sondern etwas viel schlimmeres: eine neue Ordnung. Widerwillig bittet Maggie ausgerechnet Negan um Hilfe, der einst ihren Ehemann Glenn buchstäblich zu Brei gemacht hatte. Und so machen sich die beiden auf in ein Zombieverseuchtes, moosbewachsenes Manhattan, in dem mittlerweile der sadistische "Croat" das Sagen hat – ein ehemaliger Schüler Negans, der aus seinem Hang zur Gewalt ein Regierungsmodell gebaut hat...
Man hätte denken können, dass "THE WALKING DEAD" langsam alles erzählt hat, was es zwischen halbverrottetem Gekröse und Mensch-als-Monster-Metaphern so zu sagen gibt. Und in vielerlei Hinsicht stimmt das auch. "DEAD CITY" ist kein Neuanfang, aber immerhin eine angenehm kompakte Erweiterung des bekannten Universums: Sechs Episoden, die mal (hauptsächlich) in einer Stadt spiele. Der große Clou – Maggie und Negan in einem erzwungenen Zweckbündnis – funktioniert recht gut. Die Chemie zwischen Lauren Cohan und Jeffrey Dean Morgan ist rau, angespannt und in den besten Momenten fast tragikomisch. Dass Maggie ihrem einstigen Erzfeind mit jedem Satz am liebsten eine Machete in die Milz jagen würde, merkt man – aber sie braucht ihn eben. Visuell bietet "DEAD CITY" tatsächlich mal was Neues: Ein heruntergekommenes, überwuchertes Manhattan, in dem sich ganze Zombiehorden in Fahrstuhlschächten stapeln und verlassene Hotels zur Arena für kleine Terrorstaaten mutieren. Die Serie bleibt dabei angenehm auf dem Punkt: Mit sechs Folgen wird nichts unnötig in die Länge gezogen. Man kommt zur Sache, es wird geschossen, gebissen, geschrien, gelitten – alles wie gewohnt, aber ohne die typische Erzähldehnung, unter der das Original litt. Natürlich gibt es auch bei "DEAD CITY" jede Menge Klischees: Der böse Kroate ist sehr, sehr böse. Die Welt ist sehr, sehr kaputt. Und Maggie hat wieder mal sehr, sehr viel zu verlieren. Aber immerhin wird das Ganze nicht in 16 Folgen zerlegt, sondern auf den Punkt gebracht.
EPISODE 1 - ALTE BEKANNTE (Originaltitel: Old Acquaintances)
Nach einem Angriff auf die neue Hilltop-Siedlung, jetzt "The Bricks" genannt, wird Maggies Sohn Hershel vom Croat entführt, einem ehemaligen Savior, der in Manhattan lebt. Maggie bittet widerwillig Negan um Hilfe, der selbst auf der Flucht vor den New-Babylon-Marshals ist. Gemeinsam reisen sie nach Manhattan, wo sie sich gefährlichen Situationen stellen müssen – darunter herabstürzende Walker und eine tödliche Auseinandersetzung mit den Marshals. Währenddessen versucht der Croat, Hershel Informationen über Negan zu entlocken...
EPISODE 2 - WER IST DA? (Originaltitel: Who´s There?)
Eine alte Frau namens Esther hilft Maggie und Negan, einer Walker-Herde zu entkommen, und bringt sie zu ihrem Stamm, der vom Croat und seinen Burazi verfolgt wird. Negan offenbart, dass der Croat einst einer seiner ersten Saviors war, bis er durch seine Grausamkeit verstoßen wurde. Nach einem brutalen Angriff der Burazi rächt sich Negan auf blutige Weise, was Maggie miterlebt. Währenddessen flieht Ginny aus den Bricks, und Perlie gerät in die Gefangenschaft des Croat...
EPISODE 3 - MENSCHEN SIND EINE RESSOURCE (Originaltitel: People Are A Resource)
In Rückblenden suchen Negan und Ginny nach Ginnys verlorenem Spielzeug, während Ginny in der Gegenwart allein nach Manhattan aufbricht. Der Croat hält Perlie im Madison Square Garden gefangen und erfährt dort, dass Perlie Negan jagt, was ihn überrascht. Maggie und Negan gewinnen die Unterstützung eines Stammes, um gegen die Burazi vorzugehen, und planen einen Angriff über das alte U-Bahn-System. Währenddessen eskaliert ein Streit zwischen Negan und Luther tödlich, und Maggie wird heimlich von Ginny beobachtet, als sie überlegt, Ginnys gefundenes Spielzeug zu verbrennen...
EPISODE 4 - JEDER GEWINNT EINEN PREIS (Originaltitel: Everybody Wins A Prize)
In einem Rückblick stellen Negan und Simon den Croat wegen des Mordes an einem Mädchen zur Rede. In der Gegenwart führen Maggie und Negan einen Angriff auf den Madison Square Garden, um Hershel zu retten, geraten aber in eine Falle des Croat, die fast alle Stammesmitglieder das Leben kostet. Negan rettet überraschend Marshal Perlie vor dem Tod, anstatt sich dem Croat anzuschließen, und flieht mit ihm. Dennoch hält Perlie Negan anschließend mit vorgehaltener Waffe fest und droht ihm mit sofortiger Hinrichtung...
EPISODE 5 - GESCHICHTEN, DIE WIR UNS ERZÄHLEN (Originaltitel: Stories We Tell Ourselves)
In Rückblenden entdeckt Ginny, dass Maggie über den Getreideverlust im Bricks gelogen hat, während der Croat Hershel entführt und Negan als Austausch fordert. In der Gegenwart kommen sich Negan und Marshal Perlie näher, wobei beide ihre Zweifel und Verluste offenbaren. Maggie deckt auf, dass Tommaso den Stamm an den Croat verraten hat, was zum tödlichen Hinterhalt führte. Während Amaia und Tommaso von Walkern getötet werden, schaffen es Maggie und Ginny zu entkommen – und durch ein Leuchtsignal wird Negan auf sie aufmerksam...
EPISODE 6 - DOMA SMO (Originaltitel: Doma Smo)
Nach dem Wiedersehen mit Ginny gesteht Negan, dass er ihren Vater getötet hatte, um sie zur Flucht zu bewegen. Maggie verrät Negan an den Croat, um Hershel zu retten, doch Hershel macht ihr bittere Vorwürfe, da sie jahrelang von ihrem Hass auf Negan besessen war. Die Dama zwingt Negan, sich ihrem Plan anzuschließen, um die Gemeinschaften in Manhattan zu vereinen, und droht damit, Hershel erneut zu verletzen. Maggie erkennt durch Hershels Zeichnungen, dass die Gefahr für ihren Sohn noch lange nicht vorbei ist...
(Haiko Herden)
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