Ranger Neil Morris und seine Frau Abby leben in der kalifornischen Kleinstadt Mourning Rock, seit ihr Sohn Ben verschwunden ist, hängt ein grauer Schatten über dem Alltag. Dann bricht ein rätselhaftes Virus aus: zunächst bei wildgewordenen Hunden, dann bei Menschen. Als Neil nach dem vermissten Teenager sucht, begegnet er grotesken, zombieähnlichen Infizierten. Gemeinsam mit Abby und ein paar Überlebenden kämpfen sie ums nackte Überleben. Doch je mehr sie von der Epidemie begreifen, desto mehr verschwimmen Realität und Wahn, und die größte Frage bleibt: Ist das Virus echt oder womöglich nur Neils psychischer Ausbruch?
"OUTBREAK - DIE VERWÜSTUNG" ist ein Low-Budget-Thriller mit Zombie-Anleihen, der spannend startet, teilweise holprig driftet und durch überraschende Wendung im Finale auffährt. Jeff Wolfe, der hier sein Regiedebüt liefert, präsentiert eine Geschichte aus Verlust, Schuld und Schmerz, verpackt in Infektionspanik und familiären Zerfall. Billy Burke (bekannt z.B. aus "TWILIGHT") spielt den getriebenen Neil überzeugend; er wirkt authentisch als Mann, der nicht nur das Übel draußen besiegen muss, sondern auch das Monster in sich. Alyshia Ochse als Abby gelingt es, Trauer und steigenden Wahnsinn darstellbar zu machen. Taylor Handley und Raoul Max Trujillo ergänzen die Truppenkonstellation solide. Kritikpunkte: das Tempo zögert, die ersten 30 Minuten ziehen sich, und manche Zombies wirken wie statische Statisten. Visuell bleibt "OUTBREAK" funktional, aber kein Augenschmaus. Recht pragmatische Kameraarbeit von Cary Lalonde, eher pragmatisch als Atmosphäre tankend. Wenn die Infizierten auftreten, ändert sich das Bild: rotes Licht, schnelle Cuts, kurz reizvoll, aber nicht eindrucksvoll genug, um lange zu wirken. Eckdaten des Films: knapp 1 Mio Budget, 87 Minuten Laufzeit, 19 Drehtage, respektabel, was man damit erreicht hat . Der Plottwist am Ende macht stimmt schließlich milder: erst stellt sich alles als Virus dar, dann wird Realität und Wahnsinn verwischt, und wer bis dahin durchhält, bekommt ein "Aha", das nicht jedem Genre-Streifen gelingt. "OUTBREAK - DIE VERWÜSTUNG" ist kein Genre-Gipfel, aber durchaus unterhaltsam: ein psychologischer Zombie-Thriller, der mit geringen Mitteln einiges an Kapital schlägt, dank tragischer Grundidee, gutem Hauptdarsteller und einer erfreulich smarten Überraschung am Ende. Wer sich etwas mehr als generisches Untoten-Geballer wünscht, wird letztlich positiv überrascht. (Haiko Herden)
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