Der gemütlich fettleibige Hauskater Garfield, von seinem Kumpan Odie und seinem gutmütigen Besitzer Jon Arbuckle umsorgt, führt ein komfortables Faul-Dasein voller Lasagne und Montagshass. Doch dann taucht unverhofft Garfields lange verschollener Vater Vic auf, ein wilder Straßenkater, der Garfield samt Odie mit auf ein riskantes Abenteuer mitsamt Milch-Heist und Katzenschurken nimmt. Garfields geordnetes Leben gerät ins Wanken, als er gezwungenermaßen seine Komfortzone verlässt und sich Herausforderungen stellen muss, die ihm bislang herzlich egal waren...
Müsste es nicht heißen: „Eine Extraportion Abenteuer“? Egal. Bei Garfield muss ich mich immer an eine Sache aus meiner Kindheit erinnern. Ich hatte einen kleinen Schreibtisch mit einem Bürobutler, wo meine Stifte drin waren, und auf dem war ein Garfield-Aufkleber, den ich lange nicht verstanden hatte. Mein Vater war zu der Zeit häufig von der Arbeit aus auf Montage und hat Maschinen aufgestellt. Auf dem Garfield-Aufkleber stand "Ich hasse Montage", und das hat sich mir nie erschlossen. Was hat Garfield mit Maschinenbau zu tun? Erst ziemlich spät erst ging mir das Licht auf, dass damit der Wochentag gemeint ist.
Ich fand den Film "GARFIELD - EINE EXTRA PORTION ABENTEUER" überraschend okay. Nicht, dass ich weitaus mehr verlangt hätte, aber er liefert, was er verspricht, und sogar ein bisschen mehr, als ich erwartet hatte. Der Film kam 2024 heraus und ist ein komplett computeranimiertes Abenteuer, was insofern bemerkenswert ist, als frühere Garfield-Filme noch mit Real-/Animation-Mix erstellt wurden. Zur Besetzung der Originalversionen zählen Stimmen wie Chris Pratt als Garfield, Samuel L. Jackson als Vic, Nicholas Hoult als Jon Arbuckle, Hannah Waddingham, Cecily Strong, Harvey Guillén als Odie. Der Film begibt sich nicht in radikal neue Gefilde, sondern verfolgt das bewährte Muster: liebgewonnener Charakter (der faule Kater) wird aus seiner Komfortzone herausgerissen, das führt zu einem Abenteuer (plötzlicher Vater, Raub, Gefahr), bis man schließlich zur Normalität zurückkehrt (mit charakterlichem Wachstum oder zumindest Erkenntnis). Wer also erwartet, dass Garfield plötzlich ein tief philosophischer Film wird, der könnte enttäuscht sein. Aber wer hat das schon. Die Animation sieht recht ansprechend aus, zwar keine Hochglanz-Kunstwerke wie Pixar, aber solide für eine Mainstream-Familienproduktion. Und allzu echt darf es ja auch gar nicht aussehen. Der Humor ist natürlich locker, mit Nebenbemerkungen und Lasagne-Witzen, die tatsächlich halbwegs funktionieren, wenn man sich darauf einlässt. Es gibt eine Phase des Films, in der Garfield überlegt, ob Faulheit wirklich Lebensziel sein kann, aber es ist ja klar, wie die Erkenntnis am Ende lauten wird. Natürlich ist alles vorhersehbar, die Gegenspieler Klischee und alles bleibt irgendwie oberflächlich. Letztendlich: Ich würde sagen, dieser Film ist recht gelungen für das, was er sein will. Nicht bahnbrechend, aber unterhaltsam. Wer Garfield mochte oder einfach mit der Familie einen netten Abend verbringen will, wird nicht komplett enttäuscht. Wer hingegen gute Animationserlebnisse mit Tiefgang sucht, der findet vielleicht spannendere Alternativen. (Haiko Herden)
|