 John Q. Archibald ist ein normaler Fabrikarbeiter und eines Tages bekommt er eine schreckliche Nachricht: Sein Sohn Mitch hat einen schweren Herzfehler und nur eine Herztransplantation kann ihn retten. Diese allerdings wird die Krankenkasse nicht übernehmen, denn da Johns Firma Kurzarbeit macht und nicht mehr die gesamten Krankenversicherungsgebühren gezahlt hat, sind die Leistungen nur noch in eingeschränkter Form zu bekommen. John Q. kommt da nicht gegen an und versucht das nötige Geld auf vielerlei Arten zu beschaffen, doch er bekommt nicht einmal genügend Geld zusammen, damit der Kleine überhaupt auf die Suchliste aufgenommen wird. Als auch noch der letzte Hoffnungsschimmer zerstört wird und es Mitch immer schlechter geht, dringt John Q. in die Notaufnahme des Krankenhauses ein und nimmt Geiseln. Seine Forderung: Mitch soll an die erste Stelle der Organempfängerliste gesetzt werden
Das Gesundheitssystem in den USA ist genauso rückständig wie die Außenpolitik und das Bildungsniveau der breiten Bevölkerung und das zeigt „JOHN Q. – VERZWEIFELTE WUT“ auf eindringliche Weise. Das System ist so marode, dass harmlose Familienväter aus Sorge um ihr Kind ungewöhnliche Wege gehen (in Amerika wird ja vieles einfach mal so per Waffengewalt gelöst). Das ist sicherlich etwas platt von mir gedacht, aber doch nicht so falsch. Ein Land, das es nicht anders kennt, als Probleme mit Waffen zu lösen und das so asozial seinen Bürgern gegenüber ist, darf sich nicht wundern, wenn derartige Extremsituationen entstehen. Der Film geht nahe, wird durch seine fantastischen Schauspieler getragen, zeigt klare Motive und ihre charaktergerechten Situationen, doch eines ist mir noch unklar: Wieso hat die Krankenhausleiterin Payne Mitch letztendlich und von einer Sekunde auf die andere auf die Liste gesetzt? Die Beweggründe sind mir nicht ganz klar. Und was genau passiert, als John Q. sich die Pistole an den Kopf setzt? Das wird nicht erzählt, finde ich aber eigentlich nicht unwichtig. Na ja, bleibt abschließend zu sagen, dass es ein bewegender Film ist, dass man sich als Familienvater gut in die Psyche von John Q. hineinversetzen kann und manche Szene zu Tränen rührt und dass, ohne jemals kitschig zu sein. Dafür hatte Denzel Washington den Oscar kriegen sollen, nicht für „TRAINING DAY“.
John Q. Archibald hat einen tollen Sohn namens Mike und eine bezaubernde Frau, Denise ist ihr Name. Auch wenn John und Denise beide einen Job haben, John ist als Fabrikarbeiter tätig, müssen sie bald erkennen, dass sie finanziell alles andere als wohlhabende Leute sind.
Eines Tages hat der kleine Mike ein Baseball-Spiel, bei dem auch seine Eltern zuschauen. Während eines Sprints bricht Mike dann plötzlich zusammen. John eilt auf das Spielfeld und fährt seinen Sohn schnell ins Krankenhaus. Dort stellt sich heraus, dass Mike dringend eine Herztransplantation benötigt. Sein eigenes Herz ist zu groß und schafft es nicht mehr genügend Blut durch seinen kleinen Körper zu pumpen. Wenn die Ärzte nicht entsprechend eingreifen wird Mike sterben. Natürlich läuft alles nicht so wie geplant. John kann die Operation nicht bezahlen. Das nicht zuletzt weil die Versicherung Ärger macht, und sogar das Krankenhaus nicht gerade entgegenkommend ist. Trotz Spenden der Kirche und unzähligen anderen Leuten, kriegen die Archibalds das nötige Geld nicht zusammen.
Als verzweifelter Vater, riskiert John dann alles: Nur leicht bewaffnet marschiert er in das Krankenhaus, verriegelt die Türen und nimmt die Patienten und Ärzte als Geiseln. Er verlangt, dass sein Sohn sofort auf die OP-Liste gesetzt wird. Nach langen Verhandlungen mit dem Lt. Frank Grimes und dem Chief Monroe, will John sein eigenes Herz für seinen Mikey hergeben...
Streckenweise ist "JOHN Q." ein sehr klischeehaftes Drama, doch trotzdem ist der Film mitreißend und auch ziemlich spannend. Zugleich soll er eine Anklage gegen das schlechte amerikanische Sozialsystem sein. Gute und bekannte Schauspieler sind auch zusehen, in einer Hauptrolle natürlich Denzel Washington, in den Nebenrollen unter anderem Anne Heche ("PSYCHO"), James Woods ("JOHN CARPENTER´S VAMPIRES", "AN JEDEM VERDAMMTEN SONNTAG", "WEHRLOS - DIE TOCHTER DES GENERALS", "CASINO"), Robert Duvall ("DER PATE", "APOCALYPSE NOW") und Ray Liotta, der in "HANNIBAL" ja von seinem eigenen Gehirn kosten durfte. Die Rollen sind nicht nur prominent, sondern auch passend besetzt. "JOHN Q. ist ein pathetisches Drama, das durchaus zu fesseln weiss. (Daniel Hinrichsmeyer)
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