Vor kurzem wurde „PLATOON“, eine der ersten und am meisten gesuchten DVDs, in den USA neu aufgelegt und die deutsche Ausgabe folgt erfreulicherweise auf dem Fuß. In diesem mit dem Oscar ausgezeichneten Film erzählt Oliver Stone eine seiner persönlichsten Geschichten. Vietnam hat Stone, der selbst als junger Mann die Schrecken des Krieges kennen lernen musste, nie ganz losgelassen, weswegen er auch als Filmemacher immer wieder zu diesem Thema zurückgekehrt ist.
Anders als „GEBOREN AM 4. JULI“ und „ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE“, die seine Vietnam-Trilogie abrundeten, ist „PLATOON“ auch und vor allem die Geschichte von Oliver Stone. Nicht jedoch nur die Geschichte eines Mannes, der in den Krieg ziehen musste, sondern auch die Geschichte eines talentierten und unbequemen Regisseurs, dem es in erster Linie um seine Geschichten geht. In „PLATOON“ erzählt Stone von Chris Taylor, der sich 1967 freiwillig nach Vietnam meldet, aber bald merken muss, dass er einen schweren Fehler begangen hat. Inmitten der Hölle des Krieges erlebt Chris mit, wie seine Leute, die „Guten“, Gräueltaten vollbringen und im Dschungel Vietnams ihre Menschlichkeit verlieren. Letztlich geht es nicht mehr nur um den Krieg in Vietnam, sondern auch den Krieg inmitten des kleine Platoons, in den Seelen der Männer, die sich entweder Barnes, einem brutalen Schlächter, oder Elias, einem besonnenen Soldaten, verpflichtet fühlen.
Es ist schön, einen Film wie „PLATOON“, sicherlich eines der wichtigsten Werke der Filmgeschichte im Allgemeinen und des Genres im Besonderen, endlich auf DVD genießen zu können. Leider wartet die DVD nicht gerade mit einer umwerfenden Ausstattung auf. Abgesehen vom Kinotrailer und einem hübsch aufgemachten Booklet wird an Specials nichts weiter geboten. Immerhin jedoch befindet sich neben der deutschen Tonspur auch die amerikanische Originalfassung auf der DVD, die – besonders erfreulich – nicht von Zwangsuntertiteln gestört wird. Trotz des eher mageren Bonusmaterials ist dies eine DVD, die jedem Filmfreund zu empfehlen ist, gehört „PLATOON“ doch in jede anständige Filmsammlung. (Peter Osteried)
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