1847. Capt. John Boyd ist gezeichnet von seinen schrecklichen Erfahrungen m Krieg, die ihn zu einem Feigling gemacht haben, der kein Blut mehr sehen kann. Da das Militär nicht mehr viel mit ihm anfangen kann, wird er versetzt in das unwichtige Fort Spencer in der Sierra Nevada, wo er zusammen mit ein paar anderen Leuten, die ebenfalls alle etwas skurril sind, einen sinnlosen Dienst schieben soll. Mitten im tiefsten Winter finden sie einen halbtoten Mann im Schnee und päppeln ihn wieder auf. Sein Name ist Colquhoun, und er erzählt eine unglaubliche Geschichte: Zusammen mit sieben Leuten zog er durch den tiefen Schnee und verirrte sich. Da es absolut nicht mehr voranging, quartierten sie sich in einer Höhle ein, doch schon bald quälte sie der Hunger und sie begannen, erst ihre Ochsen zu essen, dann die Pferde, den Hund, dann kamen Gürtel und Schuhe dran, man begann Baumwurzeln zu mampfen, bis der erste von ihnen an Hunger gestorben ist. Prompt wird auch er aufgemupfelt, es folgten weitere. Als Colquhoun dann erkannte, dass er nun dran sei, floh er. Die Mannschaft um John Boyd macht sich nun auf den Weg, um die Höhle zu suchen und eventuelle Überlebende zu retten. Als sie dort ankommen, machen sie eine schreckliche Entdeckung, die Colquhoun betrifft...
Der Film erinnert mich stark an den TROMA-Hit "CANNIBAL! – THE MUSICAL", der ebenfalls im Wilden Westen spielt. Leider erreicht "RAVENOUS" nicht dessen Klasse, doch wenn man den TROMA-Film nicht kennen würde, hätte "RAVENOUS" auch einen ganz anderen Stellenwert und würde als origineller dastehen, als er es jetzt tut. Trotzdem, der Film bietet gute Unterhaltung, einige überraschende Wendungen und eine spannende Story sowie ein gutes Ende. Ein paar blutige Effekte sind ebenfalls zu bewundern und einige sehr vergnügliche Passagen. Nicht zuletzt gute Kameraarbeit, tolle Landschaften und eine durchweg kalte, weil winterliche Atmosphäre machen "RAVENOUS" zu einem Filmerlebnis der besonderen Art. Vor allem deshalb, weil er die kannibalistischen Triebe nicht als vollkommen schlecht darstellt, es wird die Aussage gemacht, dass Menschenfleisch Kraftspender und Wunderheilmittel ist, so wie es auch einige Eingeborenen-Stämme glauben. Übrigens kann man hier "SCREAM"-Star David Arquette als drogensüchtigen Freak bewundern, und auch Jeffrey Jones überzeugt hier wieder einmal.
Die Blu-ray von NSM kommt im Mediabook und präsentiert den Film in Deutsch und Englisch (jeweils DTS-HD MA 5.1) sowie im Bildformat 2.40:1 (1080p), Untertitel sind in Deutsch und Englisch verfügbar. Als Extras gibt es einen Audiokommentar von Antonia Bird und Damon Albarn, einen Audiokommentar von Ted Griffin und Jeffrey Jones, einen Audiokommentar von Robert Carlyle, den deutschen Trailer, den Originaltrailer, einen TV-Spot, entfernte Szenen, Kostüme, Set Design, Filmografien sowie eine Bildergalerie. Weiterhin gibt es den Film auf DVD sowie ein 16-seitiges Booklet mit einem Text von Nando Rohner. (Haiko Herden)
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