Max Renn ist Macher eines kleinen Kabel-TV-Senders, der sich durch Gewalt- und Sex-Filme über Wasser hält. Auf der Suche nach neuem, extremen Material, mit dem er seinen Sender bekannt machen kann, stößt er auf die Sendung „Videodrome“, in der Menschen grausamst gefoltert und ermordet werden. Wie sich schnell herausstellt, kommt diese Sendung nicht, wie zunächst angenommen, aus dem asiatischen Raum kommt, sondern in den USA produziert wird. Zudem steht ziemlich schnell fest, dass es sich um echte Snuff-Aufnahmen handelt und nicht um gestellte Szenen mit Schauspielern. Renn macht sich auf, um die Hintermänner von „Videodrome“ zu finden, doch alles erweist sich als viel erschreckender, als erwartet. Es geht darum, den Fernsehzuschauer unterschwellig zu beeinflussen. Irgendwann kann Renn nicht mehr erkennen, was Realität und was Albtraum ist...
David Cronenberg gehört für mich definitiv zu den besten Regisseuren überhaupt. Sein Film „Videodrome“ konnte zwar nicht den kommerziellen Erfolg von „Scanners“ wiederholen, dafür ist er zu abgefahren, aber dürfte jeden Fan des Meisters begeistern und zudem auch noch Freunden des anspruchsvollen Splatterfilms Freude bereiten. Zugegeben, die Story ist teilweise wirr und nicht immer ganz nachvollziehbar, dafür entschädigen die blutigen Effekte und die ungewöhnlichen Ideen allemal. Außerdem darf man sich an den großartigen Hauptdarstellern James Woods und Deborah Harry erfreuen, wobei vor allem Harry nach ihrer Musikkarriere als Blondie auch noch schauspielerisches Talent zeigt. „Videodrome“ ist Cronenberg´s erster Film, in dem er den Einfluss der Technik auf den Menschen thematisiert, was er in den 90er Jahren mit „Crash“ und „Existenz“ genial weiter geführt hat. Was soll man sonst noch über dieses Meisterwerk schreiben? Cronenberg-Fans muss man nicht von diesem Film überzeugen, allen anderen sei gesagt, dass „Videodrome“ sicher einer der wegweisenden Horror-Filme der 80er Jahre ist, der bis heute nachhaltig andere Produktionen beeinflusst, angefangen von B-Produktionen wie „Horrorvision“, bis hin zu großen Virtual Reality-Knallern.
Die deutsche DVD ist endlich bei Universal erschienen. Die Bildqualität ist nicht überragend, aber insgesamt völlig akzeptabel, auch am Ton gibt es nichts auszusetzen, obwohl er nur in Mono 2.0 vorliegt. Als Sprachen kann man zwischen Deutsch, Englisch und Französisch auswählen, dazu gibt es verschiedensprachige, ausblendbare Untertitel. Das Bild wird im Format 1:1,85 geboten. Das Covermotiv ist sehr schlicht gehalten, aber wohl gerade dadurch sehr gelungen. Als Bonusmaterial gibt es lediglich den Original Kinotrailer. Schade, dass es weder einen Audiokommentar von David Cronenberg gibt, was sicher sehr interessant gewesen wäre, noch irgendwelche sonstigen Extras. Dennoch ist die DVD natürlich ein Pflichtkauf! (A.P.)
Max Renn ist verantwortlich für einen privaten Fernsehsender. Seine Programm-Auswahl beinhaltet in erster Linie Sex- und Gewaltfilme, weil das beim Publikum am besten ankommt. Ein Mitarbeiter von ihm empfängt über eine Satellitenschüssel ein verschlüsseltes Programm mit sehr realistisch anmutenden Folter- und Tötungsfilmen, die wie Snuff-Movies wirken. Fasziniert von diesen Streifen beschliesst er, solche Filme in sein Programm zu packen und versucht, an die Produzenten der Filme zu gelangen, doch das erweist sich als schwierig. Trotzdem hat er unwahrscheinlich Angst vor den Filmen und den Produzenten, weil er nicht weiß, ob die Tötungsszenen echt sind. Seine Freundin Nicki ist ebenfalls von diesen Filmen fasziniert und will dort mitspielen. Max Renn unterdessen muss feststellen, dass er unter unglaublichen Halluzinationen leidet...
Das ist einer der ganz frühen Filmes von David Cronenberg, einem meiner Lieblingsregisseure. Und man muss einfach ganz klar sagen, dass „VIDEODROME“ ein wahres Meisterwerk ist. Es gibt eine anspruchsvolle Story mit sozialkritischem Touch, der Flow der Geschichte ist mitunter auch recht kompliziert und für die Horrorfans gibt es einige sehr gelungene Make Up-Effekte, für die unter anderem Rick Baker verantwortlich war, der zum Beispiel schon für manchen Creature-Effekt in „KRIEG DER STERNE“ verantwortlich war. Mit „VIDEODROME“ ist David Cronenberg ein wahres Meisterwerk gelungen, ein echtes Original. „VIDEODROME“ hat sich ohne Frage einen Platz in der Filmgeschichte erkämpft. (Haiko Herden)
|