Armeedrill in zivil: 12 Halbstarke aus behütetem Hause werden von ihren Eltern einem bärbeißigen Skipper als Mannschaft für eine Segelschiffahrt anvertraut, damit ihnen Disziplin und Teamgeist eingebleut wird, aber auch Respekt vor der Naturgewalt. Skipper Sheldon nimmt die Jungs mit väterlicher Strenge und ebensolcher Fürsorge hart ran. So findet der Teamgeist vornehmlich da erfolgreich Anwendung, wo es darum geht, sich gegenseitig beim Verbergen persönlicher Schwächen und jugendlicher Ausschweifungen vor dem strengen Kapitän zu decken. Neben den üblichen Raufereien und zaghaften Mädchenabenteuern bei Landgängen erwartet die spätpubertierenden Jungs auf See so manche Überraschung. Sei es die Begegnung mit einer kubanischen Kriegspatrouille oder der Besuch einer weiblichen Schulklasse an Bord. Doch dann gerät das Schiff in einen mörderischen Sturm, der alle anderen Probleme wegbläst. Der Kampf um Leben und Tod wird verdammt feucht, beklemmende Ertrinkszenen, wie sie Cameron danach in "Titanic" in klinischer Sterilität bis zum Exzess zeigt, bilden den dramatischen Höhepunkt.
Nach der Heimkehr der Überlebenden wird dem Skipper von den Eltern der Prozeß gemacht, und die Jungs müssen beweisen, was sie gelernt haben: Sie müssen sich entscheiden, ob sie zusammenhalten und für ihren Kapitän ihre Hand ins Feuer legen, oder ob sie sich zu rückgratlosen Handlangern ihrer profilierungssüchtigen Eltern machen und gegen ihn aussagen.
Nicht ganz zu unrecht erhielt der Film den Spitznamen "Segelclub der toten Dichter". Allerdings ist der erfolgreiche Erziehungsprozeß - dass die Schützlinge wirklich zu einer Crew zusammengeschweißt werden - allzu oberflächlich dargestellt und mit wenig überzeugenden Argumenten belegt. Dafür gibt es in der ersten Hälfte reichlich knackige Boys zu sehen, und in der zweiten Hälfte wirkliche Dramatik, weil es echte Tote gibt. (Gino Sandberg)
Zwölf Jugendliche gehen im Jahre 1960 an Bord des Segelschulschiffes "Albatross", um dort für ein Jahr das Segeln zu lernen und sich auf das College vorzubereiten. Dabei wird dann noch nebenbei die halbe Welt umschifft. Das erse, was die jungen Leute lernen ist Zusammenhalt, bei Landurlauben haben sie auch ihre ersten sexuellen Erfahrungen und mit dem Wetter und auch einem kubanischen Patrouillenboot machen sie noch mehr Erfahrungen für´s Leben. Kurz vor dem Ende der Fahrt kentert das Schiff bei einem "White Squall", der furchteinflößenden weißen Bö, das ist ein Sturm, der nur sehr sehr selten in der Natur vorkommt. Das Schiff sinkt und mehrere Opfer sind zu beklagen. Zu Hause muß sich der Skipper vor Gericht verantworten und da kommen ihm die Jugendlichen zur Hilfe, die all Ihre gelernten Lebensweisheiten hier zum besten geben können...
Das Ganze basiert auf einer wahren Geschichte und den Skipper Sheldon gibt es tatsächlich. Regisseur Ridley Scott kann hier in diesem gefühlvollen, fast schon zu pathetischen Abenteuer zeigen, was er auf dem Kasten hat: Tiefgang, Charakterdarstellung, Dramatik und, was am Wichtigsten ist: Glaubwürdigkeit. (Haiko Herden)
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