Jimmy, Sean und Davey waren in ihrer Kindheit dicke Freunde. Als sie eines Tages ihre Namen in ein Stück frisch gegossenen Beton ritzen, kommen plötzlich zwei Männer vorbei, die sich als Polizisten ausgeben und Davey mitnehmen. Tagelang missbrauchen sie ihn, doch Davey kann eines Tages kann der kleine Junge fliehen. Die Jungs haben sich seitdem aus den Augen verloren. 30 Jahre später. Jimmy war im Gefängnis, hat inzwischen drei Töchter und ist verheiratet. Davey hat ebenfalls geheiratet und hat seiner Frau nie von seiner Vergangenheit erzählt und Sean ist inzwischen bei der Polizei, in der Mordkommission. Ausgerechnet den Fall der ermordeten Katie muss er übernehmen, es handelt sich um die Tochter seines ehemaligen Kumpels Jimmy. Während Sean mit seinem Partner Whitey dem Täter immer näher kommt, beginnt Jimmy mit seinen Kumpels ebenfalls Nachforschungen anzustellen. Davey gerät in den Verdacht, denn am Abend des Mordes kam er blutüberströmt nach Hause, doch er behauptet, dass man ihn überfallen hätte. Der Verdacht erhärtet sich immer mehr…
Irgendwie war ich ja nie der große Clint Eastwood-Fan, aber was der Mann im Laufe seines Lebens, insbesondere in den letzten Jahren vornehmlich als Regisseur, geleistet hat, ist ja schon mehr als beachtlich. „MYSTIC RIVER“ zum Beispiel ist ein Thriller, der wirklich tiefdüster und hochdramatisch ist, auflockernder Humor oder unnötige Action findet der Zuschauer hier vergeblich. Die Thriller-Elemente sind im Grunde auch nur zweitrangig, vielmehr ist „MYSTIC RIVER“ ein menschliches Drama. Es geht in erster Linie um Schuld und Sühne, darum, wie sich ein traumatisches Erlebnis in das Leben der drei Jungen bohrt, sie nachhaltig verändert. Davey hat einen psychischen Schaden, Jimmy gerät in kriminelle Kreise und auch Seans Leben ist mehr als skurril. Als sich die drei Freunde wiedertreffen, haben sie sich nichts zu sagen, sie sind sich so fremd geworden, so fremd, wie nach dem traumatischen Erlebnis wohl auch das Leben für sie geworden ist. Absolute Starbesetzung veredelt den Film. An erster Stelle muss man Tim Robbins nennen, der eine fabelhafte Leistung abgibt. Sean Penn hätte ich mehr Schmerz über den Verlust der Tochter ins Gesicht geschrieben, ist aber auch sehr gut und Kevin Bacon kann wie immer überzeugen. Keine der drei Hauptpersonen wird in den Vordergrund geschoben, alle drei sind gleichberechtigt. „MYSTIC RIVER“ ist für einen Hollywood-Film herrlich deprimierend, ziemlich nihilistisch und, ich darf es einfach mal so ausdrücken, Clint Eastwoods Meisterwerk.
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