Annwyn – Die Tore Der Anderswelt (Hörspiel)(BRD 2004)Originaltitel: Annwyn – Die Tore Der Anderswelt (Hörspiel) Alternativtitel: Regie: Studio Maritim Darsteller/Sprecher: Joachim Kerzel, Michael Harck, Nicolas Böll, Rolf Jülich, Michael Pan, Henry König, Norbert Langer, Barbara Becker, Anna Laube, Heidi Schaffrath, Peter Groeger, Anna Dramski, Thomas Kästner, Hannelore Minkus, Reent Reins, Eckart Dux, Jens Wawrczeck, Achim Schülke, Christian Rode, Pia Werfel, Konrad Halver, Charles Rettinghaus, Wolfgang Bahro, Sabine Hahn, Volker Bogdan, Genre: - Horror/Splatter/Mystery - Horspiel/Hörbuch
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Maritim - 2004 – DCD – ISBN 3-935287-85-2
Ende des 18. Jahrhunderts gerät ein Schiff vor der irischen Küste in Seenot. Ein Mann mit einer geheimnisvollen Kiste besteht trotzdem darauf, an Land zu gehen und landet mit zwei Begleitern in einer Küstenhöhle, von der aus er durch geheime Gänge an Land steigen will, doch die Männer werden von einer grausamen Bestie angegriffen.
Den alten Landsitz Ringwood Manor von Lord Kilvert beherrscht ein düsteres Geheimnis aus der Vergangenheit um Hexen, Flüche, keltische Druiden und den bösartigen Lord Denborough. Kann Kilvert der Sache auf den Grund gehen, bevor die schrecklichen Ereignisse ihn und seine Familie in einen mörderischen Abgrund ziehen?
Lange war dieses Hörspiel von Maritim angekündigt worden und so steigerte sich die Spannung immer mehr. Ich hatte ein aufwendiges Fantasy-Hörspiel erwartet, normal eher nicht mein Lieblingsgenre, aber schon mit „50 Jahre der Ewigkeit“ zeigte das Label, dass man auch solche Stories gut umsetzen kann.
Nun ist „Annwyn – Die Tore Der Anderswelt“ aber eher ein Horror-Hörspiel geworden, statt Fantasy, mehr Lovecraft als Zimmer-Bradley, um es mal literarisch auszudrücken.
Von der Produktion her, gibt es absolut nichts auszusetzen, der Sound ist großartig, die Geräusche passen und die Musik unterstützt sehr gut die Atmosphäre. Dazu gibt es eine wahrlich illustre Sprecherschar, die wohl keine Wünsche offen lässt. Dem entsprechend sind die Leistungen natürlich durchgehend überzeugend und es macht Spaß, den ganzen bekannten Stimmen zu lauschen, die hier und da auch mal entgegen ihrer sonst üblichen Rollen eingesetzt werden.
Woran es etwas hapert, ist jedoch der Inhalt. Die Geschichte an sich ist nicht schlecht, aber irgendwie zu verworren umgesetzt. Das geht eindeutig zu Lasten der Spannung. Um die 30 Sprecherrollen in rund 90 Minuten sind nicht gerade leicht zu verdauen und fordern die ganze Konzentration des Zuhörers, weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen, um mal eine Binsenweisheit zu bemühen. Man sollte „Annwyn – Die Tore Der Anderswelt“ also ruhig mehrmals hören, bevor man sich ein abschließendes Urteil erlaubt.
So negativ, wie das alles jetzt vielleicht klingt, ist diese Besprechung jedoch nicht zu verstehen. Vielmehr muss man sich halt auf die Geschichte einlassen, die sich tatsächlich als interessante Mischung aus einer Lovecraft-Geschichte und trashigeren Werken wie „John Sinclair“ oder „Larry Brent“ bewegt. Wenn man will, kann man sogar Parallelen zur „Brent“-Geschichte „Sylphidas Rachegeister“ ziehen, zumindest, was die Stimmung angeht. Natürlich ist „Annwyn – Die Tore Der Anderswelt“ weitaus ernster und hat auch einige hochdramatische Momente, allerdings durchaus auch blutige, so dass die Empfehlung „ab 16 Jahren“ auf dem Cover nicht völlig abwegig ist, ein „ab 14“ hätte aber wohl auch gereicht. (A.P.)
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