
Folge 01 – Lausch – Deutschland 2006 – CD
Zwei etwas deppenhafte Dämonen, Incubus und Succubus, sorgen versehentlich dafür, dass die Unterwelt und der diese beherrschende Konzern „B.Ö.S.E“ sich langsam in etwas schönes und gutes verwandelt. Verzweifelt versuchen die Unterweltler, ihre Welt wieder düster und gemein zu machen, doch das ist viel komplizierter, als alle gedacht haben. Muss sogar Gott einschreiten, um das Gleichgewicht der Kräfte wieder herzustellen? Wenn die Geschöpfe der Dunkelheit schon anfangen, freundliche Lieder zu singen, steht die Katastrophe kurz bevor...
Zum Start von Lausch aus Hamburg gibt es dann neben „Caine“ und „Die Schwarze Sonne“ gleich eine dritte Hörspielreihe. Und wie schon bei den ersten beiden Serien, gibt es hier wieder was ganz anderes aus dem fantastischen Bereich zu hören: Horror-Comedy!
Ein mutiges Unterfangen, denn DAS ist wirklich schwer zu bewerkstelligen, ohne dass es einfach nur albern und langweilig wird. Einzige Konkurrenz in diesem Genre ist die „Jac Longdong“-Serie von Russell & Brandon, die ich persönlich ganz unterhaltsam, weil völlig übertrieben finde, die aber auch schon ganz ordentliche Verrisse einstecken musste. Humor ist halt immer Geschmackssache.
Das Lausch-Team hat die Sache aber dann doch ganz gut umgesetzt und zumindest den ein oder anderen richtigen Lacher dabei.
Mit nur drei Sprechern (und Produzent Günter Merlau als „Gott“), jeder in zahlreichen Rollen, konnte man sich bei der Produktion sicher schnell aufeinander einstellen und das Zusammenspiel ist entsprechend gut gelungen. Mit Konrad Halver hat man gleich eine echte Sprecherlegende vors Mikro geladen, doch auch Tanja Dohse und Robert Missler waren hörbar mit Spaß bei der Sache und liefern tolle Leistungen ab.
Die Handlung ist recht epsiodenhaft und erinnert deshalb ein bisschen an die leider zu unbekannte Radio-Comedy-Serie „Sataan“ von Das Ding auf Eins Live.
Wer also auf klamaukigen Slapstickhumor in ziemlicher Fäkalsprache steht, macht auch mit „B.Ö.S.E.“ nichts falsch. Mit knapp einer Stunde Laufzeit ist die CD vielleicht einen Tick zu lang. Produktionstechnisch, musikalisch und von den Effekten her gibt es natürlich nichts auszusetzen, an die hohe Qualität hat man sich bei Lausch ja beinahe schon gewöhnt. Gleiches gilt für das mal wieder ausgesprochen liebevolle Artwork. (A.P.)
Buch: Günter Merlau
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