DREAMLAND-GRUSEL – Episodenführer Folge 31-40
Folge 31 – DIE RACHE DER NATUR - CD 2017
Besprechung folgt
Folge 32 – HOTEL DER TOTEN – CD 2017
Linda, Sabrina, Peter und Robert fahren im Winter zu einer kleinen Pension im Bayerischen Wald, um ein paar Tage Urlaub zu machen. In einem Schneesturm am Abend bleiben sie mit ihrem Wagen liegen und versuchen zu Fuß ans Ziel zu kommen, landen aber stattdessen in einem feudalen Schloss, das scheinbar als Hotel betrieben wird. Dort finden sie zunächst Unterschlupf, doch noch in der Nacht beginnen merkwürdige Ereignisse. Am nächsten Tag treffen sie auf einen weiteren Gast, Doktor Brandstedt, und erfahren von ihm einiges über die schreckliche Geschichte des Schlosses, das eigentlich im 16. Jahrhundert niedergebrannt ist. Wie kann das sein, ist es doch völlig intakt. Da sie mit dem Auto wegen des Schnees nicht wegkönnen, versuchen sie möglichst viel über die Vergangenheit herauszufinden und stoßen auf ein furchtbares Geheimnis, das sie selbst in Lebensgefahr bringt...
Dass die „Dreamland-Grusel“-Serie wohl die legitimste Quasi-Fortführung des legendären Europa-Gruselserie aus den frühen 80er Jahren ist, die von den Machern mit großer Detailverleibtheit produziert wird, wurde immer wieder - auch von mir - geschrieben. Zwischendurch wurde auch gerne mal ein bisschen experimentiert, was zu einiger Abwechslung geführt hat. Aber wohl selten konnte man sagen, dass eine „Dreamland“-Folge so perfekt in die alte Reihe gepasst hätte wie bei „Das Hotel Des Todes“. Hier stimmt einfach alles, die Atmosphäre, die Produktionsweise, die Story und es sind sogar ein paar Sprecher von damals dabei, so Reinhilt Schneider, Horst Stark und natürlich der Erzähler Christian Rode. Dass die Story an sich nicht so sehr viel hergibt, es ist eben eine typischen Spukschloss-Folge, die sehr an „Das Schloss Des Grauens“ und „Der Pakt Mit Dem Teufel“ erinnert, sei verziehen, denn hochanspruchsvolle Geschichten mit überraschenden Wendungen erwartet wohl niemand, weder beim Original, noch bei Dreamland. Mal abgesehen davon, dass die Folge wieder einmal zu lang geraten ist, liefert sie aber wundervolle, im positiven Sinne altmodische, Grusel-Hörspiel-Unterhaltung ab, wie man es sich wünscht. Wer Innovation oder Überraschungen erwartet, ist bei dieser Serie sowieso falsch. Dass viele Hörer aber genau dieses Gefühl, dass man genau bekommt, was man erwartet, lieben, zeigt die Tatsache, dass die Serie schon über 30 Folgen hat.
Vorlage: Raimund Junker
Folge 33 – DER FLUCH VON MOROSKO – CD 2017
Der alte Nikolai von Hohenstein erzählt einem Reporter von Ereignissen aus der Vergangenheit, um die Menschen vor etwas Schrecklichem zu warnen. Als junger Mann unternimmt er eine Expedition mit seinem Professor van den Broek nach Osteuropa in die Karpaten. Der Professor will dort einige seiner Theorien beweisen, die er dem Studenten aber am Anfang der Reise nur andeutet. Sie ahnen nicht, dass sie in eine Reise des Grauens starten...
Orientierte sich die vorhergehende „Dreamland-Grusel“-Folge noch ausgesprochen stark an der alten Europa-Gruselserie, so geht Dreamland Productions mit „Der Fluch Von Morosko“ einen anderen Weg. Statt trashigen Grusel zu liefern, orientiert man sich diesmal stärker am Gothic-Horror, irgendwo zwischen dem klassischen Europa-“Dracula“ und der hervorragenden Serie „Grusel-Kabinett“ von Titania Medien. Dabei wird zwar eine eigenständige Geschichte erzählt, doch einige Elemente von „Dracula“ werden aufgegriffen und auch der Handlungsort in den Karpaten spricht Bände. So taucht beispielsweise auch Professor van Helsing (kurz) auf (wobei die Handlungszeit dieser Folge mit der von Dracula nicht so richtig zusammenpasst) oder das „Kinder der Nacht“-Zitat wird abgewandelt benutzt, was der Story einen gewissen Wiedererkennungswert gibt. Man sollte das aber nicht als „geklaut“ betrachten, sondern eher als eine Art „Tribut“ an den wohl bekanntesten aller Horror-Romane. Dazu wird noch der Mythos der slawischen „Baba Jaga“ und ihrer Tochter Marinuschka eingebaut, Werwölfe tauchen auf und das Märchen um die „Schneekönigin“ hatte ebenfalls Einfluss. Das ist also alles ein ziemlicher Mischmasch, der aber sehr unterhaltsam ist, vor allem für Liebhaber der klassischen Schauerliteratur und das Aufspüren aller Einflüsse und Andeutungen macht Spaß.
Die Machart ist - wie schon erwähnt - eher klassisch, natürlich auf aktuellem technischem Niveau und mit vielen altehrwürdigen Sprechern besetzt. Eine sehr gute Idee ist es, die Hauptfigur als Alter und als junger Mann mit Vater und Sohn Horst und Christian Stark zu besetzen. Das zeigt, dass sich die Produzenten Gedanken gemacht haben und ihre Liebe zum Hörspiel. Die musikalisch Untermalung von Tom Steinbrecher ist gewohnt dezent, aber immer passend eingesetzt. Gebt dem Mann mal die Möglichkeit, einen Soundtrack mit Orchester aufzunehmen!
Mit „Der Fluch Von Morosko“ zeigt Dreamland Productions mal wieder, dass die Grusel-Reihe eben doch mehr ist, als „nur“ eine Weiterführung der klassischen Europa-Serie, sondern auch stilistisch andere Geschichten erzählt werden, wenn auch wie meist, etwas zu lang. Am Anfang zieht es sich manchmal ein bisschen und am Ende geht dann alles recht schnell vonstatten. Das trübt das Hörvergnügen aber kaum.
Vorlage: Evelyn R. Boyd
Buch: Thomas Birker, Alex Streb (A.P.)
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