Cold Skin - Insel der Kreaturen(Frankreich, Spanien 2017)Originaltitel: Cold Skin Alternativtitel: Regie: Xavier Gens Darsteller/Sprecher: Ray Stevenson, David Oakes, Aura Garrido, Winslow M. Iwaki, John Benfield, Ben Temple, Genre: - Drama - Horror/Splatter/Mystery
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Ein Mann (dessen Namen wir nicht erfahren) wird für ein Jahr auf eine Vulkaninsel in der Nähe des Südpols versetzt, um hier Windstärken aufzuzeichnen. Einziger weiterer Mensch auf dieser kargen Insel ist der Leuchtturmwärter Gruner, bei dem er im Turm später auch wohnt. Der etwas schrullige Gruner ist kein ganz einfacher Mensch, viel lieber wäre er allein geblieben. Doch so ganz allein ist er eigentlich gar nicht, er hat ein menschenartiges weibliches Wasserwesen bei sich, das er wie eine Hündin hält und ab und an für sexuelle Belange missbraucht. Jede Nacht steigen die Artgenossen aus dem Wasser, um den Leuchtturm zu stürmen und sie zu befreien...
Das ist mal eine sehr originelle Ausgangssituation, der sich Regisseur Xavier Gens ("Frontier(s)", "The Divide") angenommen hat. Er beginnt das Ganze mit dem bekannten Zitat von Friedrich Nietzsche, bei dem es darum geht, dass man selbst zum Ungeheuer wird, wenn man mit Ungeheuern kämpft und dass der Abgrund zurückblickt, wenn man in ihn hineinschaut. Eine schöne Prämisse, die sehr passend für diesen Film ist. Die Wasserwesen kommen meist aus dem Computer und sind in diesen Fällen auch immer als solche zu erkennen, woran man wiederum erkennt, dass das Budget von 8,5 Millionen Dollar eigentlich zu niedrig war. Andererseits muss man wiederum sagen, dass das, was man aus 8,5 Millionen Dollar machte, nach mehr Budget aussieht. Das liegt vor allen an den fantastischen Landschaftsaufnahmen der Atlantikinsel. Wenn man Kritiken im Internet liest, merkt man, dass vielen die etwas dünne Geschichte nicht gefällt, ich finde sie aber sehr reizvoll, auch wenn sie ständige Wiederholungen bietet, und diese Konsequenz, die man aus dem Nietzsche-Zitat zieht, hat mir sehr gut gefallen. Bemängelt wird auch oft die nicht näher erläuterte Motivation der Figuren und die fehlenden Hintergründe der Fischwesen, doch ich mag es mitunter, wenn Dinge im Dunkeln bleiben, es muss ja nicht immer alles bis ins Kleinste erklärt werden. Für mich ein großartiger Film über Macht, Isolation, Menschlichkeit und vieles mehr. (Haiko Herden)
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