Der Künstler Anthony McCoy hat viel Rassismus in seinem Leben erfahren müssen und verarbeitet dieses nun in seinen Arbeiten. Nach einer kleinen Pause aufgrund von fehlender Kreativität läuft ihm die Legende des Candyman über den Weg. Er ruft das Projekt "Say My Name" ins Leben, womit er auf die Gentrifizierung in seinem Viertel Cabrini Green (Chicago) aufmerksam machen will. Bei dem Projekt geht es darum, den Candyman zu rufen, indem man fünfmal seinen Namen in einen Spiegel spricht. Keine gute Idee, wie man sicher weiß...
Eine Produktion von Jordon Peele, der mit "GET OUT" und "WIR" zwei ziemlich gute Beiträge zum Horror-Genre geliefert hat, wobei das Besondere daran war, dass fast nur Menschen mit dunkler Hautfarbe darin vorkommen, zumindest auf der guten Seite. Und dazu noch das Thema "Rassismus" hinzufügte. "CANDYMAN" reiht sich dabei gut ein, wobei die Reihe ja eh schon immer "weniger weiß" als die Überzahl der sonstigen Horrorfilme war. Der Film ist eine Fortsetzung des ersten Filmes aus dem Jahr 1992, die Fortsetzungen wurden hier als nichtig erklärt, dafür wird dem Original gehuldigt, nicht im Sinne von Fancandy, sondern dass man die Geschichte um den Candyman sinnvoll vertieft. Was allerdings auch zur Folge hat, dass es auch sinnvoll ist, sich den 92er-Film vorher nochmal anzuschauen. Auch filmisch kann man nicht meckern, aufgepeppt mit Kritik an der Gentrifizierung, hat Regisseurin Nia DaCostas auch ein gutes Gefühl dafür, Bilder stilvoll und vor allem originell darzustellen. Reboots sind ja in den wenigsten Fällen gut, aber da es hier eben weder ein Remake noch ein Reboot, sondern wirklich eine Fortsetzung ist, kann man da auch ganz anders rangehen. Sehenswert auf jeden Fall. (Haiko Herden)
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