Reporterin Mila und ihr Chef wetten, dass Mila es nicht schafft, ein Exklusiv-Interview mit der Direktorin eines berüchtigten Gefängnisses zu bekommen. Sollte sie es nicht schaffen, würde sie mit dem Chef zusammen eine Sexreise nach Paris unternehmen. Mila will nicht den offiziellen Weg gehen, sie dringt unbemerkt in den Knast ein, der von innen komplett in Pink gestrichen ist. Und hier macht sie Beobachtungen und Erfahrungen, die noch viel intensiver als ein Sexurlaub in Paris sind. Und später wird sie sogar von der Direktorin „exklusiv empfangen“…
Bei „PINK PRISON“ handelt es sich um einen Sexfilm, oder besser Porno, aus der Schmiede von Lars von Trier, genau genommen seiner Firma Puzzy Power, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ästhetische Pornos zu drehen, die in ihrer Machart von Frauen geguckt werden können. Frauen und Männer werden hier nicht als bloße Objekte betrachtet, und die Szenen sind nicht voll ausgeleuchtet, damit man in klinischer Manier alle Einzelheiten begutachten kann. Auch erniedrigende Dinge wie das Ejakulieren ins Gesicht der Frau entfällt laut „Manifest-Regeln“.
Für „PINK PRISON“ nutzte man die Kulissen aus „DANCER IN THE DARK“, die man pink gestrichen hat. Das Ganze wird nicht gut ausgeleuchtet und dann mit einem relativ düsteren Score vertont. Dabei kommt allerdings keine beklemmende Atmosphäre auf, eher wirkt es ein bisschen wie in einem Sadomaso-Zimmer. Eine ernsthafte Geschichte ist nicht auszumachen, aber immerhin mehr als in den üblichen Pornos. Die Sexszenen sind dann also mit kurzen Handlungselementen separiert, die allerdings auch keinen Drehbuchpreis gewinnen dürften, und so könnte man eigentlich lieber darauf verzichten und mehr zu Sache kommen. Apropos „die Sache“, um die es eigentlich in einem Porno gehen sollte… Okay, sie sind nicht hart, erniedrigen weder Frau noch Mann, sind zwar echt, aber nicht zu detailreich. Ob das jetzt genau das ist, was Frauen von einem Porno erwarten, weiß ich nicht, dazu ist das Werk dann doch etwas zu weich. Positiv ist aber auf jeden Fall noch anzumerken, dass man einige hübsch anzuschauende Darsteller gewinnen konnte, und Hauptdarstellerin Katja Kean kann sogar ein wenig schauspielern. Bleibt final zu sagen, dass „PINK PRISON – HINTER GITTERN GEVÖGELT“, der ja fast schon als die Speerspitze des Frauenpornos gilt, echte Pornofans männlichen Geschlechts wohl nicht hinter dem Ofen hervorlocken dürfte. Als Ergänzung zum Programm ist der Film aber durchaus „nutzbar“. (Herr Krüger)
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