// KODIERUNG DEFINIEREN Ein Kaktus Ist Kein Lutschbonbon

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Ein Kaktus Ist Kein Lutschbonbon

(BRD 1981)

Originaltitel: Ein Kaktus Ist Kein Lutschbonbon
Alternativtitel:
Regie:
Rolf Olsen
Darsteller/Sprecher: Jürgen Drews, Barbara May, Heinz Eckner, Corinna Drews, Tobias Meister, Bianca Carroll, Beatrice Richter, Louisa Hopf, Achim Strietzel, Renate Langer, Walter Fitz,
Genre:


Axel ist Fotograf und arbeitet auch noch für ein Tittenmagazin, allerdings beides recht erfolglos. Als er Gaby kennenlernt und diese einen Umschlag mit 6000 DM in einem Sexheft versteckt, das schließlich in einer Telefonzelle landet und dort vom örtlichen Pfarrer mitgenommen wird, müssen Axel und Gaby das Heft unbedingt wiederbekommen, damit Gabys Chef nichts von dem verlorenen Geld erfährt. Eine rasante, chaotische Jagd beginnt, bei der Axel und Gaby sich näherkommen…

Die Handlung klingt doch nach einer ganz netten Komödie, oder? Der Titel „Ein Kaktus Ist Kein Lutschbonbon“ weist aber schon darauf hin, dass es sich hier eher um typischen deutschen Klamauk der 70er Jahre handelt, auch wenn der Film 1981 produziert wurde und durch elektronische Musik etwas moderner wirken möchte. Die Wurzeln dieses Films liegen aber mehr als offensichtlich bei den „Pauker“-Filmen mit „Pepe Nietnagel“ und den Sexkomödien der 70er Jahre. Dabei wird jedes noch so absurde Klischee benutzt, um den Zuschauer zum Lachen zu bringen. Das scheint damals nicht gelungen zu sein, denn ein Erfolg wurde das Werk nicht. Aus heutiger Perspektive sitzt man als Zuschauer nur mit Kopfschütteln und vor Staunen offenem Mund davor und weiß nicht, ob die Produzenten wirklich dachten, dass diese Nummernrevue lustig ist. Verwendet wurde alles von „auf der Banane ausrutschen“ über „Torte im Gesicht“, „in den Autotank pinkeln“ bis hin zu „Mann (beziehungsweise Junge) in Frauenkleidern“. Bei der Autoverfolgungsjagd ist dann auch alles dabei, was dazu gehört, eine Leiter wird umgefahren und der Arbeiter darauf hängt an einem Seil, Gemüsekisten werden umgefahren, ein Radfahrer wird vom Weg abgedrängt und natürlich wird eine Hochzeitsgesellschaft mit Matsch bespritzt und guckt dumm aus der Wäsche. Unfassbar! Nicht zu vergessen eine „lustige“ Szene, in der Schüler im Alter von etwa 16 Jahren Kondome aufpusten und sich königlich darüber amüsieren.

Wie es sich für derartige Komödien zu der Zeit gehört, gibt es natürlich eine Menge mehr oder weniger deutliche sexuelle Anspielungen und nackte Tatsachen. Beim Anblick des Tittenhefts in der Telefonzelle fängt einem jungen Mann die Hose an zu qualmen und eine Hausfrau reibt sich „aus versehen“ an einer Salatgurke im Schritt. Ach ja, ein Familienvater möchte „zum Abendessen“ seine „harten Eier in Senftunke und die Nudeln in Kraftbrühe“. Damit es auch der letzte bescheuerte Zuschauer versteht, wird das dann gleich dreimal wiederholt. Wobei seine Tochter – nicht die Ehefrau – sich „der harten Eier annehmen“ und sie „präparieren“ soll. Da ist die Beinahe-Vergewaltigung der Tochter durch einen Mitschüler fast schon harmlos gegen. Ja, so was war 1981 lustig, ebenso wie jede Menge rassistische Klischees und Stereotypen und das Meckern gegen „Sozis“ – der Film spielt in Bayern und die CSU und Franz-Josef Strauß werden mehr als einmal erwähnt und hoch gelobt. Klar, dass „Hippies“ auch nur saufende und kiffende Arbeitsunwillige sind und Homosexuelle übertrieben tuntig nur auf schnellen Sex aus sind.

So viele billigste Gags in der sehr episodenhaft angelegten Handlung – selbstverständlich gibt es auch trottelige Polizisten und Bankräuber – lassen einen nur staunen und man fragt sich, ob man bekifft ist, ohne dass man irgendwelche illegalen Substanzen konsumiert hat. Wahrscheinlich waren aber die Macher von „Ein Kaktus Ist Kein Lutschbonbon“ damals dauerhaft bedröhnt. Vergleichbar ist das höchstens noch mit „Sunshine-Reggae Auf Ibiza“, allerdings ohne so anarchisch zu sein, wie der wahrscheinlich ständig besoffene und herumimprovisierende Karl Dall. Lustiger als „Plem Plem, Die Schule Brennt“ ist er aber allemal.

Sehr abgefahren ist auch die Szene, in der „Axel“ einen Gangster in eine Pfütze schleudert. Diese muss dem Regisseur so gefallen haben, dass er sie im Film 8 x hintereinander schneiden ließ. Vermutlich hat Jürgen Drews das aus seiner Sicht so überzeugend gespielt, dass man es dem Zuschauer nachhaltig präsentieren wollte. Tatsächlich sieht die Szene im Gegensatz zum übrigen Film recht überzeugend aus, was womöglich eher aus versehen passiert ist.

Als „Star“ des Films hat man sich den damals ausgesprochen erfolgreichen noch jungen Jürgen Drews ausgewählt, der überraschenderweise noch am wenigsten herumchargiert. Dazu die kaum bekannte Babsi May und Heinz Eckner, den man hauptsächlich in den 70er Jahren als Sidekick von Rudi Carrell kannte. Durchs Bild wackeln auch noch Leute wie Otto Retzer, Beatrice Richter und der Regisseur Ralf Olsen selbst, dessen Karriere mit diesem Film weitgehend endete. Zufall oder Folge des Films? Man weiß es nicht.

Ganz sicher ist „Ein Kaktus Ist Kein Lutschbonbon“ kein guter Film, im Grunde ist es nicht mal ein Film sondern die Aneinanderreihung von „gespielten Witzen“ unterster Kajüte. Auf der Trash-Skala liegt er aber ganz weit oben und macht deswegen durchaus Spaß. Man muss natürlich mit entsprechenden Erwartungen hier herangehen und sich damit abfinden, dass den ganzen Film über ein junger Man vergeblich versucht, auf Roller-Skates durch die Gegend zu fahren. Um den Film in einem Wort zu beschreiben passt wohl „bizarr“ am besten.

In Deutschland ist die DVD bei MCP erschienen. Bild und Ton sind okay, wie man es halt bei einem kleinen, deutschen Film von 1981 erwartet. Natürlich gibt es nur deutschen Stereo-Ton, keine Untertitel und absolut kein Bonusmaterial.

Dafür war die DVD die billigste, die ich je gekauft habe, allerdings mit dem größten Missverhältnis zu den Portokosten. Das Porto hat 3 € betragen und war damit 300 x teurer als die DVD an sich. (A.P.)



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