Der Marquis de Sade ist ein steter Benutzer seines Geschlechtsteils, das übergroß ist und nicht auf den Namen Colin hört, sondern auch noch in der Lage ist, zu sprechen. Wegen einer dummen Sexgeschichte sitzt der Marquis in der Bastille in Paris ein und schreibt vor lauter Langeweile seine Sexgeschichte auf, während er zusammen mit Colin in Erinnerungen schwelgt. Eines Tages dann kommt in die Nachbarzelle eine dralle Mollige namens Justine – und plötzlich ist der Marquis inmitten eines intriganten Ränkespiels und einer politischen Verschwörung, die dem König den Kopf kosten könnte...
Sagen wir es gleich vorweg: „MARQUIS“ ist irgendwie... seltsam. Nicht dass da einer mit seinem Penis spricht, das hatten wir in der Filmgeschichte sicherlich mehrmals erleben dürfen (und im privaten Bereich sicherlich auch). Vielmehr ist erwähnenswert, dass alle Figuren in diesem Werk Tiere sind, die von Menschen mit Tiermasken dargestellt werden. Das gibt dem Ganzen natürlich einen extrem surrealen Touch, vor allem, weil manchmal auch noch Knetfiguren eine Rolle spielen. Wenn man nicht gerade eine besondere Veranlagung hat, dürfte man „MARQUIS“ wohl weniger anregend finden, dafür kann man sich an der ganzen Absurdität und der animalisch-frivolen Bizarrie erfreuen. Und natürlich an den Dialogen, die durch die besondere Darstellungsweise eine ganz andere Würze erhalten. Ich würde fast behaupten, eine solche Inszenierung hat man bisher nicht sehen können/dürfen/müssen. (Haiko Herden)
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