Als das Wasser in der Tokioter Buch brodelt und sich rot färbt, ist klar: Da stimmt was nicht. Kurz darauf kommt eine riesige Kreatur aus dem Wasser und schleppt sich durch Stadt, wobei natürlich einiges zu Bruch geht. Als das Militär eintrifft, geschieht etwas Merkwürdiges: Das Wesen entwickelt sich, richtet sich auf, gewinnt an Größe. Und es wird heißer und verbreitet Radioaktivität, nur um kurz darauf wieder zum Wasser zu flüchten und dort vorerst zu verschwinden. Eines ist sicher. Das Monster kochte und ist wieder ins Wasser gegangen, um sich abzukühlen. Und noch etwas ist sicher: Es wird wieder kommen. Und darauf sollte man besser vorbereitet sein...
„SHIN GODZILLA“ ist ein Neustart, der alle bisherigen Godzilla-Filme außer Acht lässt, zumindest storytechnisch. Darüber hinaus allerdings ist das trotzdem ein typischer Film dieser Reihe: viele handgemachte Effekte des zerstörten Tokios und des Monsters, und vor allem werden hier wiederum viele Einblicke in die Politik und Mentalität Japans geworfen: Eine Regierung, die angesichts einer Katastrophe planlos ist, alte Politiker, die die Verantwortung untereinander hin und herschieben, das Festhalten an traditionellen Strukturen und vieles mehr. Man hat ein wenig den Eindruck, als würde man hier die Tsunami-Katastrophe von 2011 ein wenig aufarbeiten, sowohl was die Zerstörung durch die Riesenwelle angeht als auch den Super-GAU von Fukushima. Das ist soweit absolut positiv, und politische sowie andere Begebenheiten wurden schon immer in Godzilla-Filme eingebaut, aber in „SHIN GODZILLA“ ist das teilweise schon ein wenig langatmig geworden, man hätte gut 20 bis 30 Minuten kürzen können. Dafür ist die Action aber auch herrlich und das Aussehen von Gojira ein Träumchen. (Haiko Herden)
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