Der Planet gleicht der Erde im Jahr 1200, doch diese Menschheit hat keine Chance, in eine Neuzeit zu geraten, wie wir sie kennen, denn jeder Fortschritt wird im Keime erstickt. Die Erde entsendet Wissenschaftler, die den Planeten erkunden sollen, ohne sich zu erkennen geben. Einer von ihnen, Rumata, allerdings kann das Elend nicht mit ansehen und sieht, dass die Menschen sich selbst ausrotten. Deshalb bringt der die paar Leuten, die er als intellektuell einstuft, aus der Gefahrenzone...
Das klingt sehr geradlinig, doch wenn man diese Geschichte nicht irgendwie, zum Beispiel irgendwo im Internet oder von der Rückseite der Blu-ray sich erlesen würde, könnte man kaum eine selbige erkennen. Die Story ist kryptisch. Vielmehr ergötzt sich “ES IST SCHWER, EIN GOTT ZU SEIN” an Bildern, die man lange nicht mehr vergessen wird. 177 Minuten lang treibt die Schwarzweißkamera durch die Gegend, in der Dreck regiert. Extrem matschiger Schlamm, Regen, Kot, vergammelte Essensreste, merkwürdige Objekte, alle möglichen Tiere, Rauch, Partikel und jede Menge Menschen, fast nur Männer, die nicht gerade freundlich miteinander umgehen. Man kann ihn förmlich riechen, den Männerschweiß. Hier regiert die Hässlichkeit, das Eklige, wenn man das sieht, erkennt man, dass diese Menschheit nicht mehr lange überleben wird. Das ist ein radikales Kunstwerk, dessen Bild- und Tonkomposition in dieser Intensität meiner Meinung nach einmalig ist. Leider erlebte der Regisseur die Fertigstellung nicht mehr, er starb mit 74 Jahren während der Postproduktion. Seine Frau und sein Sohn brachten es dann zu Ende. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Arkadiy und Boris Strugatsky, das im Jahr 1964 erschien. 1990 wurde die Geschichte durchaus eingängiger bereits verfilmt, und zwar vom Regisseur Peter Fleischmann unter dem Titel “ES IST NICHT LEICHT, EIN GOTT ZU SEIN”. (Haiko Herden)
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