Der junge Jong-soo möchte eigentlich ein Schriftsteller werden, muss aber bei seinen Eltern auf der Farm helfen und hält sich ansonsten auch mit kleinen, einfachen Jobs über Wasser. Zufällig trifft er auf der Straße seine alte Klassenkameradin Hae-mi wieder. Die beiden freunden sich schnell an und verbringen auch eine Nacht miteinander. Als sie für ein paar Wochen nach Afrika fährt, bittet sie Jong-soo, ihre Katze zu füttern während der Zeit. Er tut das, auch wenn er die Katze in ihrer Wohnung nie zu sehen kriegt. Als sie dann einige Zeit später wieder in Tokio landet, holt Jong-soo sie freudig am Flughafen ab. Doch die Freude verfliegt, als sie den gutaussehenden Ben dabei hat, den sie auf dem Trip kennengelernt hat. Der Typ ist ganz anders als er, denn er hat Geld, eine Karriere und Selbstbewusstsein. Obwohl ihm nie so ganz klar ist, ob die beiden nun ein Paar sind, verbringen die drei die nächsten Tage zusammen. Doch dann geschehen zwei merkwürdige Dinge: Ben erzählt ihm von seinem seltsamen Hobby, Gewächshäuser in Brand zu stecken, und Jong-soo ist spurlos verschwunden...
Haruki Murakami zählt seit „KAFKA AM STRAND“ zu meinen Lieblingsautoren, jedoch sind alle seine Bücher sehr schwer zu verfilmen, sodass es praktisch kaum ordentliche Verfilmungen gibt, und bis auf „NAOKOS LÄCHELN“ und diesem Film hier scheint auch nichts nach Deutschland gekommen zu sein. „BURNING“ basiert auf der Kurzgeschichte „SCHEUNENABBRENNEN“ aus dem Band „DER ELEFANT VERSCHWINDET“ und macht aus rund 20 Seiten ein 148-minütiges Drama, das äußerst sehenswert ist. Es geht um Geheimnisse, dem Suchen nach Liebe und Identität, es geht teils um kafkaeske Ergebenheiten, auch wenn Jong-soo versucht, die Wahrheit zu entdecken hinter dem Verschwinden seiner Freundin, die auch so manche Eigenart in sich trägt und schwer einzuschätzen ist. Irgendwie surreal, verstörend, schwer zu greifen und trotzdem auf seine ganz eigene Art mitreißend und bewegend, all diese Adjektive, die man Murakamis Büchern zuschreiben kann, kann man auch diesem Film hier zuschreiben, und alleine deshalb kann man diesen Film schon als gelungen ansehen. Auch wenn Murakami aus Japan kommt, ist dies ein südkoreanischer Film, der verdientermaßen für den Auslandsoscar vorgeschlagen wurde. Er wurde zwar nicht angenommen, dafür schaffte es im Jahr darauf ein anderer südkoreanischer Film am Ende sogar zu Oscar-Ehren, nämlich „PARASITE“, jedoch die beiden Filme kann man kaum miteinander vergleichen. (Haiko Herden)
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