Im Jahre 1197 zogen eine Hexe und ein Dämon nach Köln, um die Stadt zu unterwerfen. Nun, im Jahre 1998 (dreimal die 666!) soll die Stadt erneut unterworfen werden. Drei junge Frauen, alle Freundinnen, sterben an einem Herzinfarkt (angeblich), doch etwas ist merkwürdig: Ihr Blut ist nicht geronnen. So stehen sie dann auch bald als Untote wieder auf. Eine vierte junge Frau ist nötig, damit die Hexe wieder auferstehen kann, denn sie hat fürchterliches vor: Sie will mit dem Dämon im Kölner Dom eine Dämonenhochzeit feiern. Das ruft natürlich den Londoner Geisterjäger John Sinclair auf den Plan, der mit seinen bewährten Waffen (Kreuz, Silberkugeln, Weihwasser usw.) gegen die dunkeln Mächte ankämpft...
Endlich mal ein deutscher Film ohne Katja Riemann. Aber Spaß beiseite. Dieser Film basiert auf der seit 1978 existierenden Groschenromanserie von Jason Dark. Positiv anzumerken ist, dass es endlich einen ernsthaften Versuch gibt, eine deutsche Horrorserie ins Leben zu rufen. Ich finde, es ist sogar für ein Debüt einigermaßen gut gelungen. Eher mittelmäßig ist die Besetzung des John Sinclair. Im Film bemerkt dazu einer passend: "Ich habe sie mir ganz anders vorgestellt", worauf John Sinclair sagt: "Das geht vielen so". Mir auch, wobei mich persönlich eigentlich eher das Alter des Mannes stört, denn es wird hier anscheinend versucht, einen deutschen Fox Mulder aufzubauen. John Sinclair müßte eigentlich schon ein gutes Stück älter und reifer sein, als das Milchgesicht von Sinclair-Darsteller Florian Fitz, wobei man diesem aber zugute halten muß, dass er ein ernstes und hintergründiges Gesicht hat. Ansonsten stört, dass der Film einige der typisch deutschen Filmmankos trägt, nämlich eine extreme Künstlichkeit der Kulissen und der Schauspieler. Schlecht finde ich auch, dass Sinclair´s Partner wie z.B. Suko nicht dabei sein dürfen. Das kann doch jeden Leser der Romanserie nur stören. Zum Abschluß möchte ich aber noch die Spezialeffekte lobend hervorheben, die Klaus Knoesel, ein ehemaliger Schützling von Roland Emmerich, inSzene setzen ließ, so explodiert z.B. der Kölner Dom recht spektakulär. Alles in allem eine Serie, die, wenn sie fortgesetzt wird, durchaus entwicklungsfähig ist. (Haiko Herden)
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