Das bisherige Leben des heiligen Jimmie Tosnia (Andy Garcia) war sehr wechselhaft. Eigentlich wollte Jimmie Priester werden, hat jedoch kurz vor seinem Abschluß gekniffen und wurde dann Gangster. Müde von den ewigen Gaunereien beschloß Jimmie ehrlich zu werden, nahm einen ziemlich großen Kredit auf und erfüllte sich seine Traumidee, seine Erfindung, eine Weltneuheit: So gründete Jimmie in Denver das Afterlife-Institut, wo todkranke Menschen Videos für ihre Hinterbliebenen drehen können, damit sich diese dann auch später noch immer einen Rat von ihnen holen können. Schade nur, dass sich kaum ein Mensch für Jimmies Idee begeistern konnte und so das Unternehmen kurz vor dem Konkurs steht. Jimmie macht sich darum eigentlich keine großen Sorgen, so sind doch seine Kredithaie alles seine Freunde. Und außerdem hat er gerade in der Skilehrerin Dagney (Gabrielle Anwar) das Mädchen gefunden, mit dem er den Rest seines Lebens verbringen will. Doch eine Kleinigkeit kommt ihm dazwischen. Sein alter Boß, den alle nur den "Mann mit dem Plan" (Christopher Walken) nennen, ruft ihn zu sich. Der hat seit dem Tod seiner Frau allen Lebensmut verloren, und ein Autounfall hat ihn zum Krüppel gemacht. So lebt der Mann mit dem Plan nur noch für seine Rache an der Welt. Jemand hat ihm etwas getan, und dieses etwas soll gerächt werden. Einst war sein Sohn Bernard (Michael Nicolosi) ein strebsamer Bursche mit ein paar kleinen Macken. Seitdem er jedoch von seiner Freundin May verlassen wurde, ist es mit Bernard deutlich bergab gegangen, so lebt er ziemlich asozial vor sich hin und versucht kleine Kinder auf dem Schulhof zu begrapschen. Der Mann mit dem Plan glaubt, dass sein Sohn wieder normal wird, wenn May zu ihm zurückkommt. Doch die hat jetzt vor, Bruce (Josh Charles) zu heiraten. Und den soll Jimmie umlegen, wenn Bruce in ein paar Tagen nach Denver kommt, um bei Mays Eltern um ihre Hand zu bitten. Jimmie hat keine andere Chance, als den Auftrag anzunehmen, denn der Mann mit dem Plan droht ihm, dafür zu sorgen, dass seine Schulden eingefordert werden. So begibt sich Jimmie auf die Suche nach seinen vier alten Kumpels. Und die sind wirklich alt geworden. Pieces Olden (Christopher Lloyd) leidet seit einiger Zeit an einer bisher unbekannten Krankheit, wo ihm langsam die Knochen abfallen. Dadurch hat er seinen Job verloren und arbeitet nun als Filmvorführer in einem Pornokino, so dass die gebotenen 10.000 Dollar für ihn eine vorläufige Rettung aus dem Abseits bedeuten könnten. Franchise (William Forsythe) hat sich zwar mit seiner Frau und den drei Kindern zur Ruhe gesetzt und ein normales Leben begonnen, jedoch wohnt auch er nur in einem Wohnwagen und nimmt ebenfalls aus Geldnot den Mordauftrag an. Der dritte von Jimmies alten Freunden ist Bill Dooley (Treat Williams), der von allen "Critical Bill" genannt wird, weil er zu haarsträubenden Wutausbrüchen neigt und dadurch schon so manchen Deal verhauen hat. Der letzte Mann ist "Easy Wind" (Bill Nunn), ein bulliger Schwarzer, der gerade aus dem Knast gekommen ist und einst Bills bester Freund war. Jetzt sind sie jedoch beinah Todfeinde. Jimmie und seine Freunde bereiten einen Plan vor. An dem Abend, wo Bruce in die Stadt kommt, sollen Pieces und Bill als Polizisten getarnt Bruces' Wagen anhalten, ihn anscheinend verhaften, um ihn dann im Wald zu töten. Doch natürlich geht alles schief. Als Bruce die Identität der beiden falschen Cops anzweifelt, rastet Bill aus und ersticht Bruce. Als sich herausstellt, dass May hinten im Wagen schlief, erschießt Pieces sie im Affekt. Für den Mann mit dem Plan bedeutet das, dass es wieder etwas zu rächen gibt, und für Jimmie und seine Freunde bedeutet es "Buckweats", den schlimmsten Tod, den es geben kann. Darum bestellt der Mann mit dem Plan einen eiskalten Killer, der, weil er fast nie spricht, "Mr Shhh" (Steve Buscemi) genannt wird. Der soll Jimmies Freunde erledigen, Jimmie selbst bekommt 48 Stunden Zeit aus Denver zu verschwinden, ansonsten ist auch er dran. Und während Jimmies Freunde einer nach dem anderen dran glauben müßen geht ihm die Zeit verloren, in der er sein Leben regeln muß.
In seinem Regiedebüt beschreibt Gary Fleder eine deutlich von Quentin Tarantinos Filmen inspirierte Geschichte. Viel von der Story kommt aus "Reservoir Dogs" und die Bildästhetik aus "PULP FICTION". Das macht er zwar nicht so gut, dass er wirklich mit jemandem wie Tarantino konkurrieren könnte, jedoch hat sein Film seinen Reiz. Teilweise ist der Handlungsverlauf etwas grobkörnig, jedoch fasziniert er durch seine Haltung zu Leben und Tod. Dass der Film weit über dem Durchschnitt liegt, verdankt er jedoch auch seiner Besetzung, angeführt von einem brillanten Andy Garcia, der als Gentlemangangster und tragischer Held voll zur Geltung kommen darf. Steve Buscemi ist die Idealbesetzung des neurotischen Meisterkillers, und Treat Williams gibt als psychopathischer Ex-Häftling die wohl beste Darstellung seiner Karriere, und in einem kleinen Cameo erscheint Josh Charles, der in einer einzigen Szene beweist, wie zynisch er doch spielen kann. Doch dagegen wirken auch wieder Christopher Walken, der als Oldie im Rollstuhl und mit grauen Haaren bis über die Schultern kaum etwas von seinem gewohnten Charisma verströmen kann, Christopher Lloyd dem man seine Rolle nicht abnimmt, weil man ständig Emmett Brown aus "ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT" vor Augen hat, und Gabrielle Anwar, die zwar süß wie immer, jedoch schrecklich farblos daherkommt. (Sebastian Schmidt)
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