Der Präsident der Vereinigten Staaten hat eine Schülerin sexuell belästigt und das regt das Volk natürlich ziemlich auf. Auf den Stab um den Präsidenten, denn die Wiederwahl steht kurz bevor. Conrad 'Connie' Brean ist Berater des Präsidenten und kommt auf die glorreiche Idee, diesen Skandal mit einer weitaus schlimmeren Nachricht zu übertünchen: Mit Krieg. Flugs engagiert er einen bekannten Filmproduzenten, der ihm den Krieg liefern soll, denn es soll ja niemand zu schaden kommen. Man sucht sich das Land Albanien aus, weil das sowieso keiner kennt und beginnt nun, einen entsprechenden Konflikt zu kreieren. Der Produzent Stanley Motss daraufhin fängt an, kleine Filmchen zu drehen eines bedauernswerten Flüchtlingsmädchens und tatsächlich, das Volk beißt an und der Sexskandal ist vergessen. Leider bekommt das CIA Wind davon und sagt den Krieg einfach ab, weil es gar keinen Krieg gibt, doch es sind noch ein paar Tage bis zur Wiederwahl. Also beschließt Brean, dem Volk aufzutischen, dass ein armer Soldat im fernen Albanien gefangengehalten wird...
Die große Verschwörung, der Film zeigt, dass man dem Pöbel auf der Strasse alles auftischen kann, denn er hat ja gar keine Möglichkeit, dies nachzuprüfen. Am interessantesten ist es, dass Brean immer wieder erzählt, dass auch der Golfkrieg nicht existiert hat und das die einzige Szene, die wir als Fußvolk aus dem Krieg kennen, nämlich wie die Rakete zielgenau in den Schornstein rast, auch nur gefaket ist. Auch erschütternd, aber hier natürlich zum Lachen, ist die Tatsache, dass man auch gleich Gewinn aus diesem Krieg ziehen will. So holt sich Brean gleich den Countrysänger Willie Nelson ins Tonstudio, damit er die Single zum Krieg aufnehmen kann, ganz in Band Aid-Manier. Als der Krieg dann kurzerhand abgesagt wurde, obwohl die Single noch nicht erschienen ist, muß der arme Nelson gleich umsatteln und ein Benefiz-Lied zu Gunsten des vermissten Soldaten schreiben, der, wie sich auch noch herausstellt, ein Schwerverbrecher ist. Auch da ist es vielleicht besser, diesen Mann lieber tot, als Opfer des Krieges zu zeigen. Erschreckend und belustigend zugleich auch die Tatsache, dass man sich mehr Gedanken darüber macht, welche Farbe das Kätzchen auf dem Arm des Flüchtlings-Mädchens haben soll, als wie man die ganze Sache moralisch vor dem Volk vertreten soll. "WAG THE DOG" ist eine sehr gelungene Satire auf das Ziehen der Fäden hinter den Kulissen der Politik und natürlich über die Macht der Medien. Da ist der Schluß übrigens auch nur konsequent. There´s no business like show business. (Haiko Herden)
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