Ein ganz normaler Tag. Kozue und ihr Bruder Naoki sind im Bus auf dem Weg zur Schule. Dann passiert es. Terroristen kapern den Bus und nehmen die Mitfahrenden als Geiseln. Es kommt zu mehreren Schiessereien und am Ende der Geiselnahme gibt es nur drei Überlebende: Das Geschwisterpaar und der Fahrer Makoto. Nach dem traumatisierenden Vorfall trennen sich erst einmal ihre Wege. Makoto ist zwei Jahre komplett verschwunden, doch dann kehrt er in seinen Heimatort zurück. Hier allerdings wird er nicht herzlich aufgenommen, denn seine Gegenwart erinnert die Menschen an den schlimmen Tag und als Makoto auch noch unschuldig in den Verdacht gerät, einen Menschen ermordet zu haben, sucht er Kozue und Naoki auf. Diese leben ohne Eltern in einem leeren Haus. Die Mutter ist verschwunden und der Vater gestorben. Die beiden haben seit damals kein Wort mehr gesprochen. Als ihr Cousin dazu kommt, wird allen klar, dass sie sich ihren Ängsten stellen müssen. Und vor allem ihren Schuldgefühlen, als einzige überlebt zu haben. Sie organisieren sich einen Kleinbus und reisen durch das Land...
Das ist ein hammerhartes Drama, das uns hier aus Japan erreicht. Mit satten 215 Minuten Laufzeit und einem schwarzweißen Cinemascope-Bild wird hier das Schicksal seiner drei Protagonisten verfolgt. Die meditative Art der Erzählung ist ziemlich intensiv, verstärkt den Eindruck und die Sinnlosigkeit noch, ist aber auch verdammt anstrengend, dreieinhalb Stunden vor dem Fernseher zu sitzen und sich diese Geschichte anzuschauen. Ein bisschen kürzer wäre besser gewesen. Trotzdem, faszinierend, so eine feine Abhandlung über das Leben und dem Tod, über den Schmerz und das Leiden und der Sinnlosigkeit abzuliefern. So etwas kann in dieser Form auch nur aus dem asiatischen Bereich kommen. In Europa und vor allem in den USA haben die Leute keine Geduld für so was, obwohl ich zugeben muss, dass sie hier wirklich arg strapaziert wird. (Haiko Herden)
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