Stimmbuch/Maritim – 2005 – CD – ISBN3-9809368-2-1
Um seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun, will ein wohlhabender Mann eine zeitlang aufs Land ziehen. Er wählt dafür ein Haus aus, dass im nahe gelegenen Ort als Spukhaus gefürchtet wird. Gemeinsam mit seiner Schwester zieht er, von Neugier getrieben, dort ein, findet aber kein Personal, das nicht nach kürzester Zeit aus Angst wieder flüchtete. Schließlich holt er einige enge Freunde und Familienangehörige ins Haus.
Schon bald geschehen merkwürdige Dinge...
Im Vertrieb von Maritim hat der Stimmbuch-Verlag eine wenig bekannte Geschichte von Charles Dickens als inszenierte Lesung vertont. Für klassischen Gruselstoff war der Autor nicht unbedingt bekannt, umso überraschender ist es, diese gruselromantische Erzählung zu hören, die sprachlich perfekt das frühviktorianuische Zeitalter einfängt. Die Geschichte an sich hingegen bietet wenige Überraschungen, das „Spukhaus-“Genre ist inhaltlich nun mal eng begrenzt.
Obwohl die Beschreibungen des Ich-Erzählers recht ausschweifend sind und lange Zeit eigentlich kaum etwas Unheimliches passiert, kommt keine Langeweile auf. Im letzten Drittel der Geschichte wird es dann durch fantasievoll beschriebene Ereignisse doch noch richtig gruselig, so dass einem beim Anhören in einem herbstlich dunklen Raum doch ein wohliger Schauer über den Rücken läuft.
Mit Matthias Haase hat man einen vielseitigen Sprecher mit angenehmer Stimme gewonnen. Unterstützt wird er bei dieser inszenierten Lesung durch passende Geräusche und unaufdringliche Musik, so dass man hier und da fast das Gefühl hat, ein Hörspiel zu genießen.
An die Qualität von LPLs Lovecraft-Hörbücher kommt „Das Spukhaus“ nicht ganz heran, aber das sind ja auch übermächtige Veröffentlichungen, die ziemlich für sich alleine stehen. Dennoch überzeugt „Das Spukhaus“ vollkommen und lässt auf weitere schöne Veröffentlichungen hoffen.
Buch: Charles Dickens
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