Regisseur Robert Greenwald ist Dokumentarfilmer und hat bereits eine Doku über Rupert Murdoch und zwei über die Wahrheit hinter dem Irak-Krieg gedreht. Man merkt, er ist, ähnlich wie Michael Moore, ein Mann, der gerne Skandale aufdeckt, macht dies aber auf weniger ironische Weise. Nun geht es dem Medienkonzert Wal Mart an den Kragen. Er beschreibt, wie ein Wal Mart in einem kleinen Ort etliche Läden zur Aufgabe zwingt, jede Menge Arbeitslose produziert und das Lohnniveau deutlich sinkt. Erschreckend in dieser Beziehung, dass Mitarbeiter, obwohl sie eine feste Arbeitsstelle dort haben, trotzdem von der Fürsorge abhängig sind, was bedingt ist durch zum Beispiel firmeneigene Krankenversicherungen, die abgeschlossen werden müssen und die extrem teuer sind. Dann blickt er noch weiter hinter die Kulissen und man bekommt mit, wie die Angestellten behandelt werden. Dass gewerkschaftliche Aktivitäten brutal im Keime erstickt werden, ist nur eine Sache. Einsparungen in Bereich Security und weitere unterschwellige Diskriminierungen eine weitere. Dann geht Greenwald nach China und besucht die Fabriken, in denen Waren für Wal Mart hergestellt werden. Die Ausbeutung zumeist junger Chinesinnen ist kaum glaubbar. Gewürzt wird das Ganze durch den Regisseur, der immer wieder Ausschnitte aus einer Rede des Wal Mart-Chefs zeigt, der sein eigenes Unternehmen und seine angeblich so soziale Struktur immer wieder in Kontrast stellt zur Wirklichkeit, belegt mit Fernseharchivberichten und Statistiken. Inwieweit alles soweit richtig ist, kann man natürlich nicht sagen, so eine Doku ist natürlich auch extrem manipulativ, aber glaubhaft ist alles.
Die deutsche DVD von e.m.s. präsentiert den Film in Deutsch und Englisch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.78 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es eine Behind The Scenes Doku (16:33 Min.) und eine Doku über die Spoof Makers, eine Truppe Filmemacher, die 15 parodistische Werbespots über Wal Mart gedreht haben (7:14 Min.) plus den Originaltrailer (2:25 Min.). (Haiko Herden)
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