Johnny Dash hat eine Firma, die Videospiele herstellt. Zur Teambildung macht er mit einigen Angestellten einen Ausflug in den Jasper Park, wo man Paintball spielen will. Die Anreise klappt zumindest wie geplant, doch noch bevor das Spiel richtig losgehen kann, geraten Sie an religiös fanatische Hinterwäldler. Sie treiben hier auf dem ehemaligen Militärgelände ein undurchsichtiges Spiel und glauben, dass die frisch Angekommenen vom FBI sind und sie mitnehmen wollen. So entbrennt ein Kampf, die Männer sollen getötet werden, die Frauen sollen mitgenommen werden, denn man braucht sie, damit sie den Hinterwäldlern - die im übrigen durch Inzest schon teilweise degeneriert sind - ein paar gesunde Babys zur Welt bringen...
Nun, da scheint man ja absolut kein Klischee ausgelassen zu haben. Das geht bei den Leuten innerhalb der Gruppe los, geht bei dem Stopp und dem Fragen nach dem Weg in einem einsamen Kaff weiter, dann gibt es die inzestuösen Hinterwäldler unter der Führung ihrer alten Mutter ("MUTTERTAG" lässt grüßen) und Folterszenen, wie sie zurzeit ja sehr beliebt sind (zumindest im Film). Nicht zu vergessen der Ranger, der sich dann als Mitglied der Familie entpuppt. Das sind jetzt allerdings nur die ersten und augenscheinlichsten Ideendiebstähle, das geht im Detail noch endlos weiter. Man könnte statt Diebstahl vielleicht auch sagen, dass man dem so genannten Backwood-Genre hier Tribut gezollt hat, denn immerhin heißt der Film im Original sogar "Backwoods". Wie es auch sei, man sollte "JASPER PARK" deswegen auch nicht vorverurteilen, denn immerhin ist die Produktion sehr solide geworden, und so kommen wir zu den positiven Punkten: Die charaktere (die zwar auch alle dem Klischee entsprechen), sind nicht ganz so hohle Nüsse, wie man sie sonst meist vorgesetzt bekommt, die Kameraarbeit ist sehr ordentlich, die Regie und den Schnitt kann man als gut bezeichnen, und insgesamt holt man aus dem sonst sehr bekannten Plot immerhin ein Maximum an Spannung raus. Die Schauspieler selbst sind auch guter Durchschnitt, besonders möchte ich aber einige der Degenerierten hervorheben, die teilweise durch klobige Wrestler dargestellt werden und so an sich schon ein passendes Erscheinungsbild abgeben. Die Musik ist, zumindest in der zweiten Hälfte, auch adäquat und unterstützt den Fluss des Film. Als etwas anstrengend könnte man vielleicht noch den Vorspann bezeichnen, wo ein Bildgewitter unterlegt mit einem Speedmetal-Song auf den Zuschauer losgelassen wird. Auch wenn Metal und Horror irgendwie zusammenpasst, so zieht solche Musik die Filme irgendwie immer auf ein tieferes Niveau hinunter, das ist aber jetzt auch nur meine bescheidene, ganz persönliche Meinung. Insgesamt gesehen ist "JASPER PARK" sicherlich kein Highlight des Genres, aber mindestens durchschnittlich unterhaltsam, kann man als Horrorfan also bedenkenlos und ohne dass man sich ärgern muss, angucken.
Die deutsche DVD von Tiberius Film/Sunfilm präsentiert den Film in Deutsch (DTS, Dolby Digital 5.1) und Englisch (Dolby Digital 5.1) sowie im Bildformat 1.85:1 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extra gibt es einen Trailer. (Haiko Herden)
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