Der Tierpfleger Seth ist ein Außenseiter ohne viele soziale Kontakte. Als er seiner ehemaligen Mitschülerin Holly begegnet, diese ihn aber abblitzen lässt, beginnt er, sie zu stalken und entwickelt einen Plan, wie er sie doch noch von sich „überzeugen“ will. Die Tierkäfige an seinem Arbeitsplatz spielen dabei eine wichtige Rolle, doch Holly ist nicht ganz das nette Mädchen, das Seth von der Highschool kannte...
Es ist schon faszinierend, wie ein eigentlich kleiner Film wie „Saw“ vor einigen Jahren erst zu einem großen Erfolg wurde, dann eine ganze Reihe von Fortsetzungen nach sich zog und schließlich als Vorlbild für eine spezielle Art von modernen Psychothrillern wurde. Die Macher von „Pet“ werden wohl kaum abstreiten können, dass „Saw“ zumindest eines der Vorbilder war. Das ist grundsätzlich nicht schlimm, wenn das gut gemacht ist und ein paar eigene Ideen mit dabei sind.
„Pet“ ist ganz sicher nicht der große Wurf, was das Thriller-Genre angeht, dafür ist die Geschichte weder innovativ genug, noch die Umsetzung besonders überraschend. Für einen spannenden Filmabend eignet sich der Film aber allemal, weil er im besten Sinne solide ist. Handwerklich einwandfrei, überzeugende Hauptdarsteller, die die Entwicklung ihrer Figuren rüberbringen und ein paar Wendungen, die zwar geübte Filmfans kaum überraschen werden, aber nett gemacht sind.
Am Anfang wird die Geschichte vielleicht etwas zu langsam erzählt, aber nach gut 20 Minuten wird es deutlich düsterer, wozu der gelungene Schauplatz des Tierheims eine Menge beiträgt, ebenso die Musik, die unaufdringlich die Atmosphäre unterstützt. Statt auf schnelle Schnitte und Action wird auf längere Einstellungen und Spannung gesetzt. Lediglich die Wandlung von Seth vom „unsichtbaren“ Außenseiter zum harten Psychopathen geht etwas übertrieben schnell vonstatten.
Abgesehen von den beiden Hauptfiguren, die angenehm zurückhaltend von Dominic Monaghan und Ksenia Solo gespielt werden, gibt es keine wichtigen Figuren, so dass sich alles im Grunde wie eine Art Kammerspiel entwickelt. Dazu ein paar Horror-Momente und in der zweiten Hälfte auch ein paar blutige Effekte, die teilweise schon fast gorig sind.
Ohne wenn und aber kann man hier ein Auge riskieren, wenn man auf angenehm düstere Thriller steht. Lieber besser kopiert als schlecht selbst erfunden, was gar nicht so negativ gemeint ist, wie es vielleicht klingt.
Die deutsche Blu Ray ist bei Pandastorm Pictures erschienen und bietet eine sehr gute Bildqualität, die vor allem bei der Schärfe überzegt. Obwohl der Film ganz sicher digital gedreht wurde, hat man für so eine relativ kleine Produktion einen schön filmischen Look hinbekommen. Der Ton gibt ebenfalls keinen Anlass zur Kritik. Aufgrund der Kammerspiel-Situation darf man natürlich nicht allzu viele große Soundeffekte erwarten, wenn, dann sind sie aber gelungen. Dazu überzeugt wie schon erwähnt die musikalische Untermalung. Als Sprachen kann man Deutsch und Englisch auswählen, ebenso bei den Untertitelspuren. Als Bonus gibt es allerdings nur den Trailer, so dass man bei dieser Veröffentlichung von einer absoluten Minimalausstattung sprechen muss. (A.P.)
|