Die Astronautin Riya Ortis erwacht auf einem fremden Planeten namens "Ash", umgeben von toten Crewmitgliedern und einem flackernden Warnlicht an der Raumstationswand. Ihr Gedächtnis ist weg - sie weiß nicht, was geschehen ist. Brion, angeblich ein Rettungsflieger, taucht auf. Gemeinsam rätseln sie, was mit dem Team passiert ist und ob sie ihm überhaupt vertrauen kann. Je tiefer sie in die Station eindringen, desto mehr verschwimmen Realität und Halluzination, bis klar wird, dass vielleicht nicht das Scheitern da draußen, sondern das Versagen ihres eigenen Verstands das größte Risiko ist...
"ASH" ist ein optisch berauschender, aber inhaltlich gelegentlich verhedderter Sci-Fi-Horrortrip. Regisseur Flying Lotus, eigentlich bekannt als Musikproduzent, legt hier eine gute zweite Regiearbeit (nach einem Segment in "V/H/S/99" hin: psychedelische Bildkomposition, Neonlicht, klaustrophobische Sets. Atmosphärisch ist das schon ziemlich großes Kino. Musikalisch ist "ASH" dann (was man so liest, ich kenne die Musik von ihm nicht) Flying Lotus pur: dröhnender Score, trippige Soundscapes, halluzinatorischer Sound. Die Musik ist wichtiger Teil des Ganzen, stimmig und zwingend, aber auch der Punkt, an dem man merkt, dass hier eher ein Musikvideo gestreckt wurde. Inhaltlich gibt es eine solide B-Movie-Grundlage: verlassene Station, Amnesie, paranoide Halluzinationen, Alien-Parasiten, aber wenig erzählerische Tiefe. Manche Handlungsstränge verwirren eher, als dass sie erklären. Der Plot bleibt am Ende etwas vage, die Figuren oberflächlich, und das Tempo zieht sich, obwohl mit 95 Minuten nicht viel Puffer bleibt . Ein Highlight ist der Schlussakt, ein morbides Gemetzel, das in brutal visuellem Inferno endet. Blut, Schockmomente, Gore-Effekte, hier lebt "ASH" schließlich auf, und man merkt, dass Flying Lotus handwerklich einiges draufhat. Vergleichen kann man "ASH" vielleicht mit "EVENT HORIZON": beide setzen auf psychischen Horror im All. (Haiko Herden)
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