TKKG – Verschleppt ins Tal Diabolo (Hörspiel)(BRD 2003)Originaltitel: TKKG – Verschleppt ins Tal Diabolo (Hörspiel) Alternativtitel: Regie: Heikedine Körting Darsteller/Sprecher: Wolfgang Kaven, Sascha Draeger, Niki Nowotny, Manou Lubowski, Veronika Neugebauer, Christian Rudolf, Cäsar, Gustav-Adolph Artz, Linde Fulda, Wolf Frass, Tammo Kaulbarsch, Michaela Boland, Anja Topf, Genre: - Action/Abenteuer - Kinder/Jugend - Thriller - Horspiel/Hörbuch
|
Season 1 - Episode 137
(Europa – 2003 – CD/MC)
Zwei Schwerverbrecher überfallen einen Geldtransporter und erbeuten 10 Millionen.
Tim und Gaby kommen gerade in diesem Moment am Tatort vorbei und werden prompt als Geiseln genommen. Die Räuber erkennen Gaby als die Tochter von Kommissar Glockner und verwechseln Tim mit dem Sohn des Bürgermeisters. Sie vermuten die beiden als ideale Geiseln für ihre Flucht.
Nebenbei hält ein Bombenleger die Millionenstadt in Atem und Erich Schulten versucht über eine inszenierte Entführung seiner Frau an deren Geld zu kommen. Aber das geht gründlich in die Hose und am Ende löst Tim gleich drei Kriminalfälle…
Die nunmehr 137te Folge von unserer Lieblings-Kinder–Krimi–Serie. Gibt es wirklich etwas Neues in dieser Folge? Nicht wirklich, aber die Sprecher sind immer noch engagiert bei der Sache. TKKG ist im Gegensatz zu den „Drei ???“ mehr noch eine reine Kinderserie. Die „Drei ???“ haben mittlerweile ja auch eine sehr große Fangemeinde unter Erwachsenen. Das Prädikat „Kinderserie“ ist gar nicht böse gemeint und liegt vielleicht daran, dass bei TKKG manche Dinge übertrieben unrealistisch sind, wie zum Beispiel Inspektor Bienert, der Gabys Vater vertritt, offensichtlich im allerletzten Outfit herumläuft und den Bombenleger, als er im Präsidium anruft veralbert und als Trittbrettfahrer bezeichnet. Auch wenn er nur so tat, um den Täter zu verunsichern, so ist das doch ziemlich weit hergeholt.
Ein bisschen schade fand ich es auch immer, dass es Orte und Dinge einfach nicht gibt. Die Stadt heißt „Millionenstadt“, die Zeitung „Täglicher Kurier“ und ein Auto „Fudatschi Caramba“, was sich an sich schon wie eine Kritik anhört. Ein wenig „politisch“ war auch der Name des Bürgermeister-Sohnes. Er heißt „Eugen-Marcel Klüngel-Pfründe“. Nichts gegen „lustige“ Namen – die gibt es bei TKKG ja zur Genüge, aber diese „Beeinflussung“ von Kindern finde ich nicht so toll. Natürlich kann das auch der Witz für die älteren Fans sein, aber trotzdem – das tut nicht Not. Überhaupt ist die Sprache sehr „jugendlich“ geworden: „gibt’s News“, „Infos“, „Typ“ und „durchgeknallter Junkie“ passen eigentlich nicht zu unserem immer höflichen, rechtschaffenen Tim, der in dieser Folge gerade wieder in der Zeitung vom Bürgermeister gefeiert und ausgezeichnet wird, weil er ein vierjähriges Kind gerettet hat. Fast ein wenig zu dick aufgetragen.
Aber eigentlich bin ich ja ein großer Freund von TKKG und habe so ziemlich alle Folgen, daher will ich die Serie nicht zerreden. Ich bin ja auch nicht die Zielgruppe.
Was ist noch anzumerken? Der Anfang ist fast ein wenig unheimlich für „kleine“ Kinder, denn nach der Titelmusik beginnt die Geschichte mit einer Bombenexplosion, schreienden Menschen und Schritten – 1:13 Minuten lang völlig kommentarlos.
Die Aufteilung in 13 Tracks sorgt für die angenehme Möglichkeit, kurzfristig das Hören zu unterbrechen und problemlos wieder den Einstieg zu finden.
Ganz großartig waren einige Formulierungen: „Ihre (Gabys) blaue Augen unter den dunklen Wimpern lächelten ihn (Tim, wen sonst) an. Der Wind strubbelte ihre Ponyfransen.“ Wow! Und… „Bei Frauen mit Hang zum Gewöhnlichen kam er (der Böse natürlich) gut an.“
Natürlich löst Tim den Fall wieder in „Nullkommanix“ und rettet sich und Gaby aus der Hand gefährlicher Gangster und „löst“ nicht nur den Überfall, sondern „fängt“ auch noch den Bombenleger und „klärt“ eine kleine, gestellte Entführung.
Das sind ja gleich drei Fälle auf einmal! Schön! (S.P.)
|