Malorie und ihre beiden kleinen Kinder sitzen in einem kleinen Boot und lassen sich einen Fluss hinuntertreiben. Sie haben Augenbinden um, und Malorie rät ihnen, diese niemals abzunehmen, sonst würden sie sterben. Rückblick, fünf Jahre zuvor. Malorie ist ungewollt schwanger, als eine merkwürdige Epidemie ausbricht. Die Menschen bringen sich selbst um, nachdem sie „etwas“ gesehen haben. Sie verlieren den Verstand, danach beginnen die Augen sich zu verändern und kurz darauf nehmen sie sich das Leben. Malorie gerät in ein Haus, in welchem sich diverse Menschen zusammengetan haben, um sich gegenseitig zu helfen. Die Fenster natürlich verrammelt. Raus geht man nur mit verbundenen Augen und bewegt sich wie ein Blinder durch die Stadt, um „es“ nicht zu sehen...
Der Netflix-Film „BIRD BOX“ bekam viele Schlagzeilen aufgrund seiner guten Grundidee und weil Sandra Bullock die Hauptrolle spielt. Der Film lebt am Anfang durch seine extrem endzeitlichen Szenen, wie man sie ähnlich schon in diversen Zombie-Filmen gesehen hat, wenn auf den Straßen Panik ausbricht, hier allerdings bringt niemand den anderen um, sondern die Leute bringen sich selbst um, und da gibt es eine Handvoll Szenen, die schon ziemlich hart sind und im Gedächtnis bleiben. Danach wird es etwas ruhiger und es geht wie in den klassischen Endzeitfilmen darum, wie man am besten überlebt, wie man sich Lebensmittel beschafft, ohne das Augenlicht zu benutzen und so weiter. Dass die Bedrohung immer nur sehr vage bleibt, macht es spannend und interessant, manch einer könnte dadurch aber auch schnell genervt sein. So ist „BIRD BOX“ letzten Endes vielleicht nicht der große Wurf, von dem man noch in einigen Jahren sprechen wird, aber zumindest überdurchschnittlich gute Endzeitware. (Haiko Herden)
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