Krieg der Knöpfe(Frankreich 1962)Originaltitel: Guerre des boutons, La Alternativtitel: Regie: Yves Robert Darsteller/Sprecher: Jacques Dufilho, Yvette Etiévant, Michel Galabru, Michèle Méritz, Jean Richard, Pierre Tchernia, Pierre Trabaud, Genre: - Drama
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Es ist beinahe schon Tradition, dass sich die Kinder der französischen Dörfer Longueverne und Velrans bekriegen. Sogar ihre Eltern und Großeltern haben das einst getan. Noch ist es größtenteils Spaß, doch als man auf die Idee kommt, den Besiegten die Knöpfe abzuschneiden sowie die Hosenträger und Schnürsenkel zu durchtrennen, nimmt das Ganze eine andere Qualität an, denn so bekommen die jeweilige Kinder zu Hause großen Ärger. Der Krieg der Kinder eskaliert immer mehr und gipfelt darin, dass die Kinder Velrans die selbstgebaute Hütte der Feinde mit einem Traktor zerstören und die Kinder von Longueverne einen "Feind" beinahe krankenhausreif schlagen...
Das Buch "Der Krieg der Knöpfe" von Louis Pergaut erschien im Jahr 1912 und hat bereits ein paar Verfilmungen hinter sich. Dies hier ist eine der Ältesten, nämlich aus dem Jahr 1962. Es ist zwar ein Jugendroman über Kinder, die ohne den Einfluss von Eltern sind. Auf der anderen Seite ist es aber auch enorm politisch, weil die Kinder sich mit politischen Systemen beschäftigen und versuchen, von einer Monarchie in die Demokratie zu wechseln und gleichzeitig Krieg zu führen, ein Krieg, in den irgendwann sogar die Eltern mit reingezogen werden. Das Ganze ist aber im Gegensatz zum ähnlich gelagerten "DER HERR DER FLIEGEN" nicht düster inszeniert, sondern hat auch immer etwas Humor mit dabei und ein Ende, das dann wieder Hoffnung macht und zeigt, dass man sich auch zusammenreißen kann. Die beiden Anführer, weil sie dasselbe Schicksal ereilt hat, und die Erwachsenen, weil halt ein gemeinsames Besäufnis verbindet. Man sieht, eine Menge Weisheit steckt in dieser kleinen und zeitlosen Allegorie. Eine tolle Verfilmung, die übrigens in Deutschland gekürzt wurde, auf der DVD von Pidax aber in vollständiger Fassung zu sehen ist. Die nicht synchronisierten Szenen wurden hierbei jedoch untertitelt. (Haiko Herden)
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