(Random House Audio - 2002 - 3 CD´s - ISBN 3-89830-419-1 - Laufzeit 210 Min)
Die Scheibenwelt ist in Gefahr! Das Universum soll eine endgültige Ordnung erhalten. Mit Hilfe einer gläsernen Uhr wollen die Revisoren der Realität die Zeit anhalten. Chaos ist ihnen ein Gräuel. Die Geschichtsmönche, die die Zeit-Ressourcen verwalten erfahren von dem Vorhaben. Um das Universum zu retten schicken sie den 900 Jahre alten Lu-Tse, der eigentlich nur für das Fegen des Klosters zuständig, aber ein alter Held ist, und seinen Gehilfen Lobsang auf die Reise nach Ankh-Morpok. Doch die beiden treffen zu spät ein. Mittels eines Blitzschlags wird die Uhr in Gang gesetzt, jedoch tickt sie nur einmal. Das Leben auf der Scheibenwelt ist erstarrt. Lu-Tse und Lobsang, ausgestattet mit einem Vorrat an gespeicherter Zeit, versuchen, das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Dabei treffen sie auf die Reiter der Apokalypse, angeführt von Tod und auf die Revisoren der Realität…
Dieser wohl mittlerweile 26. Roman der Scheibenwelt ist gleichwohl mein erster. Aber das macht gar nichts, da es sich um eine abgeschlossene Geschichte handelt. Man braucht ein bisschen Zeit sich in das von Dirk Bach gelesene Hörbuch hineinzuhören (für nebenher hören ist es nichts). Dirk Bach liest wirklich großartig, ist stimmlich sehr vielseitig und schafft Atmosphäre bei diesen sehr unterschiedlichen Charakteren. Neben den Terry-Pratchett-Lesungen, liest er übrigens auch die Bücher von Walter Moers, für die ich mir ungehört von vornherein keinen Besseren vorstellen kann. Terry Pratchett schreibt seit Anfang der 80er Jahre die Scheibenweltromane „in denen er auf urkomische Weise fantastische Motive der Literatur, aber auch kulturelle und politische Phänomene unserer Welt aufgreift und parodiert“, so das Booklet. Das kann ich nicht beurteilen, dieser Pratchett ist wie gesagt mein erster. Aber Terry Pratchett hat auf alle Fälle einen Hang zum Satirischen und eine besondere Art und Weise einen gewissen Humor in das Buch zu bringen. Ganz großartig ist die Figur Tod, der seine Enkelin Susanne ausschickt, die Welt zu retten, da er mit den Apokalyptischen Reitern ausziehen muss, weil das Ende der Welt bevorsteht. Die Reiter jedoch haben dazu überhaupt keine Lust, da sie alt geworden, sich in ihren Leben eingerichtet haben und von diesem jugendlichen Abenteuer überhaupt nichts halten. Oder „der Engel des eisernen Buches“, der 1000 Jahre auf seinen Auftritt gewartet hat, aber vor 100 Jahren gestrichen wurde: „Du bist nicht offiziell“, so Tod. Und natürlich ist auch „die Hilfsbereitschaft in Person“ eine Person. Die Figuren (Tod, Susanne und einige andere) sind bei Fans liebgewordene Charaktere, die auch in anderen Scheibenwelt-Romanen schon auftauchten. Aber auch einige andere Figuren, wie Igor, der Assistent des Uhrmachers der seine Hände vorzeigt und sagt: „Mit diesen Händen hat mein Großvater… - wir legen viel Wert auf Erbstücke“ oder Q, der Spezialist für Spezialwaffen, der aus dem Besen des Lu-Tse eine Geheimwaffe machen will, sorgen für Heiterkeit in diesem nicht ganz einfachen, manchmal philosophischen Roman. Pratchett schildert seine Figuren sehr genau, so auch bei Kleinigkeiten, wie den Unterschieden zwischen Revisoren und Menschen bei der Nahrungsaufnahme.
Und das Fazit? Eine spannende, manchmal verrückte Geschichte, von Dirk Bach großartig vorgetragen, nichts für „Nebenbei“, aber absolut empfehlenswert!
Buch: Terry Pratchett
(S.P.)
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