(EinsAMedien – 2003 – 6-CD-Box - Ungekürzte Lesung – ISBN 3-936337-47-0)
Detective Inspector Hal Challis arbeitet im Peninsula District bei Melbourne. Kurz vor Weihnachten ist es ist heiß, die Touristenzeit hat gerade begonnen.
Challis würde viel lieber an der Restaurierung seiner alten „deHavilland Dragon“ (aha, Drachenmann!) arbeiten.
Aber statt ruhiger Vorweihnachtstage müssen Challis und die Polizei sich um diverse Straftaten kümmern. Die Zahl der Einbrüche nimmt plötzlich zu, dann brennen mehrere Briefkästen und schließlich ein Haus.
Und als ob das nicht alles schon genug wäre, passiert auf dem Highway ein Mord an einer jungen Frau. Nur wenig später gibt es ein zweites Opfer. Die Journalistin Tessa Kane sieht Ihre Aufgabe darin, die Bevölkerung zu „warnen“.
Als ein Brief des Killers ein drittes Opfer ankündigt sind Challis und die Polizei gefordert…
Dishers Buch „Drachenmann“ hat mich zumindest in der Hörbuchfassung nicht wirklich überzeugt. Es besteht letztlich aus vielen verschiedenen „Fällen“ und schildert vielfach den Polizeialltag einer beschaulichen Provinzstadt. Da gibt es Einbrüche, brennende Briefkästen, Zigeuner, die Tatorte „sehen“ und übertrieben „harte“ Polizeibeamte, die aus Frust die Bürger schikanieren. Herausragend der Polizist, der für sexuelle Gefälligkeiten auf die Anzeige verzichten würde und der Kollege, der aus dem Asservatenschrank Kokain klaut um sich ebenfalls sexuelle Gefälligkeiten zu sichern. Also Polizisten wie „du und ich“?
Über 9 Stunden Spielzeit lassen viel Platz für „Längen“ und ein Drumherum um den eigentlichen Hauptfall des mehrfachen Sexualmörders.
Als Leser konnte Norbert Langer gewonnen werden, die deutsche Stimme von Jeff Bridges, Alain Delon, Burt Reynolds und Tom Selleck, die unverwechselbare Stimme von „Magnum“.
Und wenn mir die „Stimme“ an sich auch gut gefällt, war er für die einzelnen Charaktere nicht „unverwechselbar“. Vielfach musste ich doch überlegen, welche Person gerade „auf der Bühne“ war. Hier war das zuhören doch recht anstrengend.
Wenig Hörerfreundlich war auch die Anzahl der einzelnen Tracks. Nur 7 – 8 Tracks pro CD machen ein kurzes Unterbrechen eigentlich nicht möglich. Da hat jedes Kinder-Hörspiel mehr Möglichkeiten.
Das Booklet mit kurzer Inhaltsangabe, Kurzinfo zum Autor und zum Sprecher und einem Beitrag zu Garry Disher ist o.k. Auch die Box (Pappe, aber stabil) ist ansprechend. Der Inhalt ist dann aber ein kleiner Schock. Die CDs sind in einzelnen, zugeklebten Papierhüllen verpackt! Das kenne man eigentlich nur von Werbe–CDs. Schon nach einmaligem Öffnen ist die Papierhülle eigentlich nicht mehr schön, bei mehrmaligem Öffnen und schließen vermutlich völlig im Eimer. Das war ein wenig lieblos und so etwas kennen wir gar nicht von Eins–A–Medien.
Um aber nicht allzu negativ zu sein: Dieses allgemein hoch gelobte Buch von Garry Disher ist nicht wirklich schlecht. Krimi–Fans werden aber eher Ihren Spaß daran haben als ich. (S.P.)
Buch: Garry Disher
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