Sherlock Holmes – Das Musgrave-Ritual (Hörspiel)

(BRD 2004)

Originaltitel: Sherlock Holmes – Das Musgrave-Ritual (Hörspiel)
Alternativtitel:
Regie: Studio Maritim
Darsteller/Sprecher: Christian Rode, Peter Groeger, Norbert Langer, Manfred Lehmann, Barbara Becker, Anna Dramski, Joachim Kerzel,
Genre: - Thriller - Horspiel/Hörbuch

Folge 3

Maritim – 2004 – CD/MC

Als Dr. Watson sich wieder einmal über die notorische Unordentlichkeit seines Freundes Sherlock Holmes aufregt und ihn zum Aufräumen drängt, tauchen einige Dinge auf, die den Meisterdetektiv an seine ganz frühen Fälle erinnern, noch bevor er Watson kannte. Holmes beginnt über den Fall um das Musgrave-Ritual zu erzählen und Watson hört gebannt zu…

Eines Tages trifft Sherlock Holmes seinen alten Bekannten Sir Reginald Musgrave. Dieser steckt mit seinem Anwesen in Geldnöten und stößt auf ein altes Familiengeheimnis, das ihm annehmen lässt, dass irgendwo ein alter Schatz versteckt sein muss. Mit diesen Informationen wendet er sich an Holmes und bittet ihn um Hilfe. Der Detektiv wittert einen kniffligen und spannenden Fall und fährt mit seinem Freund zu dessen Anwesen. Welche Rolle spielt der alte Butler der Familie und welche Bedeutung hat das so genannte Musgrave-Ritual?

Ich muss ehrlich sagen, dass ich nie ein großer Fan von Sherlock Holmes war. Weder habe ich die Hörspiele intensiv gehört, noch die Bücher gelesen oder die Filme interessiert verfolgt. Seit Maritim aber diese neue Serie mit Christian Rode und Peter Groeger als Sprecher begonnen hat, steigt mein Interesse merklich. Das liegt weniger an den Geschichten an sich, sondern an den tollen Sprechern und der guten Umsetzung und Produktion.

Auch Folge 3 „Das Musgrave-Ritual“ überzeugt absolut und ist vielleicht die bisher beste Folge der Serie. Mit knapp 80 Minuten hat man die Spielzeit der CD voll ausgenutzt und es tut der Story sehr gut, dass sie so ausreichend Zeit hat, sich zu entwickeln. Erst erscheint das Tempo extrem langsam, aber immer mehr merkt man, dass jedes Detail wichtig ist und so versinkt man in der Geschichte um einen wertvollen Schatz aus Englands Geschichte. Obwohl es zwei Tote gibt, ist die Story nicht besonders actionreich, dafür aber immer nachvollziehbar und unterhaltsam. Dr. Watson spielt diesmal nur eine Rolle als Stichwortgeber in der Rahmenhandlung, das Abenteuer selbst erlebt der Detektiv ohne seinen Freund. Dafür darf Watson Holmes einmal so richtig wegen seines fehlenden Ordnungssinns zurechtweisen, zieht am Ende aber den Kürzeren. Neben den Hauptsprechern Rode und Groeger gibt es nur ein kleines, aber ausgesprochen prominentes Ensemble zu hören, nämlich Norbert Langer und Manfred Lehmann und sogar den vielleicht besten deutschen Sprecher Joachim Kerzel in einer kleinen Rolle. Dazu noch die ebenfalls überzeugenden Damen Barbara Becker und Anna Dramski. Da kann man nun wirklich nicht meckern. Die Geräuschkulisse ist insgesamt gelungen, lediglich etwas extensives Vogelgezwitscher nervt hier und da, eine Kritik, die auch in anderen Besprechungen schon aufgetaucht ist. Musik wird eher dezent eingesetzt, dann aber passend, so dass wieder einmal ein mehr als gelungenes Krimihörspiel zustande gekommen ist. Schön, dass auf dem Cover schon die nächste Folge angekündigt wird. Hoffentlich werden noch einige weitere folgen. (A.P.)

Buch: Daniela Wakonigg nach der Geschichte von Arthur Conan Doyle