Eine prima Fete in einem New Yorker Appartement, das einen feinen Blick auf den Central Park bietet. Plötzlich eine Art Erdbeben, panisch rennen alle auf die Straße. Plötzlich ein weiterer Knall, der Kopf der Freiheitsstatue liegt unseren entsetzten Teenies plötzlich direkt vor den Füßen. Etwas Unvorstellbares scheint vor sich zu gehen. Im Fernsehen sehen sie, dass offenbar ein riesiges Monster Manhattan den Erdboden gleich macht. Da hilft nur noch Flucht durch die Trümmer…
Die Story ist schnell erzählt. Was zuallererst auffällt, ist die Tatsache, dass noch für sieben Jahren gesagt wurde, dass man nie wieder einen Film zu sehen kriegt, in dem irgendwelche Gewalt in New York gezeigt werden kann. Beinahe provozierend sieht man hier Bilder, die man auch am 11. September 2001 hätte sehen können. Zusammenfallende Wolkenkratzer, Staubwolken, die sich durch die Häuserschluchten wälzen, panisch davonlaufende Menschen. Und das Ganze ist zudem noch extrem realistisch gemacht, denn – genau wie beim „BLAIR WITCH PROJECT“ – sieht man das Ganze durch die Linse eines Hobbyvideofilmers, was natürlich extrem verwackelt daherkommt. Da aber die Effekte sehr gut gemacht wurden, kommt „CLOVERFIELD“ in seiner Darstellung extrem gut rüber. Prima ist eben auch, dass man niemals mehr weiß als der Mann mit der Videokamera. Nur durch Fernsehberichte, die mal im Hintergrund laufen, erfährt man etwas über die Hintergründe. Positiv zu erwähnen ist noch, dass der Film mit 81 Minuten auch noch eine recht erfreuliche Länge hat. Abzuziehen sind da allerdings noch 15 Minuten Rumgenerve auf der Party und satte 10 Minuten Abspann. Und ein paar kleinere Längen, wenn die Protagonisten ausruhen. Also, ich wurde sehr gut unterhalten, muss ich wirklich sagen. Eine gute Mischung aus Emmerichs „GODZILLA“ und „BLAIR WITCH PROJECT“. Und wer sich überraschen lassen will, sollte an dieser Stelle aufhören, diesen Text zu lesen, denn es folgt ein SPOILER! Besonders gut hat mir gefallen, dass das Ende so untypisch Hollywood ist. Zum einen ist es komplett offen, denn mit keinem Wort und keiner Einstellung wird erwähnt, wie die Jagd auf die Monster und auch auf die vielen Monsterspinnen zu Ende geht. Nur am Anfang gibt es eine Texttafel, die in etwa besagt: Dieses Videotape wurde auf einem Gebiet gefunden, das früher als Central Park bekannt war. Zum anderen hat mir sehr gefallen, dass alle 4 bzw. 5 Hauptpersonen sterben. Nicht etwa bei heroischen Wundertaten, sondern – die letzten beiden – ganz unspektakulär unter einer einstürzenden Steinbrücke im Central Park. So ist halt das Leben. (Haiko Herden)
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