Der Prozess(Deutschland, Frankreich, Italien 1963)Originaltitel: Procès, Le Alternativtitel: Regie: Orson Welles Darsteller/Sprecher: Anthony Perkins, Arnoldo Foà, Jess Hahn, Billy Kearns, Madeleine Robinson, Jeanne Moreau, Genre: - Drama
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"Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet." Die ersten Sätze in Romanen von Franz Kafka fassen oftmals schon einen großen Teil des Folgenden zusammen. In diesem Falle geht es um Joseph K, der eines Morgens von Polizisten geweckt wird, man teilt ihm mit, er sei verhaftet, könne aber bis zur Verurteilung durch ein Gericht auf freiem Fuß bleiben, müsse sich aber für Befragungen bereit halten. Den Grund für die Verhaftung, also die Anklage, erfährt er nicht. Obwohl der Prozess für ihn nicht greifbar ist, schwebt dieser immer drohend über seinem Kopf, nach und nach verliert er das Gleichgewicht, sozial und geistig, und auch ein Anwalt kann ihm nicht helfen…
Franz Kafka ist für mich der größte Schriftsteller überhaupt, „DER PROZESS“ und „DAS SCHLOSS“ sowie natürlich „DIE VERWANDLUNG“ gehören für mich zu den großartigsten Büchern unter der Sonne. Ich war mir nie sicher, ob man „DER PROZESS“ überhaupt adäquat verfilmen könnte, doch diese Version von Orson Welles kann durchaus überzeugen, wer sonst hätte das Ganze entsprechend umsetzen können? Anthony Perkins als Joseph K. ist absolut überzeugend, auch die anderen Darsteller passen auf beängstigende Weise, die Kulissen perfekt, doch es gibt natürlich auch negative Punkte. Zum einen natürlich die Straffungen. Die sind natürlich notwendig für eine filmische Umsetzung, aber schade ist es trotzdem. Dann gefällt mir der abgewandelte Schluss nicht, der zwar nur leicht anders ist, aber dadurch auch eine etwas andere Aussage bekommt. Doch dazu kann ich natürlich hier nichts näheres sagen, um die Leute, die die Geschichte noch nicht kennen, das Ende nicht zu verraten. Für mich ist der Film ein Meisterwerk ohne Wenn und Aber. (Haiko Herden)
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