Estella lebt bei ihrer Mutter, als die nach einem Vorfall, den das kleine Mädchen noch nicht versteht, getötet wird. Nun zur Waise geworden, kommt sie bei zwei anderen Waisen namens Jasper und Horace in deren Behausung unter. Die Jahre vergehen und Estella ist zur jungen Frau gewachsen. Sie bekommt einen Putzjob in einem bekannten Kaufhaus und wird durch Zufall von der sehr eigenwilligen und herablassenden Modeschöpferin Baroness entdeckt und zu ihrer Assistentin ernannt. Hier hat sie die Möglichkeit, ihre kreative Energie auszuleben, doch dann erkennt sie, dass die Baroness indirekt etwas mit dem Tod ihrer Mutter zu tun hat, und so wird aus Estella Cruella, die auf Rache aus ist...
Disney hat wieder einmal in den eigenen Reihen gewildert und einer Figur aus "101 DALMATINER" einen Solofilm gegönnt, ein Prequel, der zeigt, wie aus Estella die böse Cruella wird, die Hunde hasst. Das Ergebnis könnte man als "JOKER" light bezeichnen, denn die Protagonistin hat so einige dunkle Abgründe zu bieten, obwohl sie die Heldin des Filmes und der Zuschauer auf ihrer Seite ist. Dabei geht es für Disney-Verhältnisse in "CRUELLA" mitunter einigermaßen düster her, doch freilich gibt es auch diverse komödiantische Auflockerungen wie die beiden Gauner-Sidekicks oder einige Dienerchen der Baroness. Viel Fantasie wird auf die Leinwand gezaubert, doch dass der Film toll geworden ist, liegt auch zu einem großen Teil an Emma Stone, die man aus etlichen Filmen kennt wie verschiedene "SPIDER-MAN"-Werke, "LA LA LAND", "BIRDMAN" oder dem ersten "ZOMBIELAND". Großartige Mimik, tolle Kostüme, man muss diese Dame einfach mögen. Dann muss man noch den Soundtrack erwähnen, der Songs von The Clash, David Bowie, Florence + The Machine, Supertramp, The Doors, Bee Gees, Elo, Blondie und etlichen mehr beinhaltet. Vielleicht hätte der Film 20 Minuten kürzer sein können, aber so ist das heutzutage nun einmal. (Haiko Herden)
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