Hierbei handelt es sich um einen Episodenfilm, sechs Geschichten, die zuerst einzeln für sich stehen, am Ende aber alle zueinander führen. Da gibt es einmal das seit 40 Jahren verheiratete Ehepaar Hannah und Paul. Paul hat einen Gehirntumor, will aber nicht darüber sprechen. Durch Zufall kommt heraus, dass Paul sich vor 25 Jahren in eine andere verliebt war. Gracie und Roger hingegen haben nur eine rein sexuelle Beziehung, die nur in einem Raum stattfinden soll. Beide wollen voneinander nichts wissen und so den Spaß, den sie miteinander haben, nicht mindern. Natürlich reden sie doch irgendwann, mit Folgen. Joan erscheint wie ein oberflächliches Disco-Girl und verliebt sich in Keenan, doch dieser läßt sie nicht an sich ran und bleibt geheimnisvoll. Die Theater-Regisseurin Meredith trifft einen Mann, der, wie sie sagt, zu gut ist, um wahr zu sein. Trotzdem, oder gerade deshalb macht sie es dem Mann nicht leicht. Hugh ist jeden Abend in einer anderen Bar und erzählt ständig andere Geschichten über sich. Mutter Mildred besucht ihren Sohn, der im Aids-Endstadium im Krankenhaus liegt. Erst hier erfährt sie, dass er schwul ist. Die Frau, die immer nur den Schein gewahrt, beginnt nun das erste Mal, mit ihrem Sohn ehrlich zu reden. Alles in allem Geschichten, die zeigen, dass der Drehbuchautor Lebenserfahrung hat. Die kleinen Geschichten sind nett erzählt und geben einen Ausflug in das Thema Liebe, über das man, laut Film, nicht reden kann, denn über Liebe zu reden, wäre, wie über Architektur tanzen. Warum man den Spruch nicht so übersetzt hat, wie man es schon immer in Deutschland getan hat, nämlich "Über Liebe zu reden, ist wie zu Architektur zu tanzen", weiß ich nicht. Alles in allem jedenfalls sehr nette zwei Stunden Unterhaltung, en wenig besinnlich, niemals zu dramatisch und einem Ende, welches allerdings ein bißchen zu perfekt ist, um glaubhaft zu sein. Trotzdem läßt es noch die eine oder andere Spekulation offen. (Haiko Herden)
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